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Der Landkreis Offenbach bereitet sich auf mehr Geflüchtete vor

Die aktuellen Geschehnisse in Kriegs- und Krisengebieten wie Afghanistan, Syrien, Libyen oder die Konflikte an der Grenze zwischen Belarus und Polen mit Tausenden von Flüchtlingen haben auch Auswirkungen auf den Kreis Offenbach. Die Zahl der vom Regierungspräsidium Darmstadt zugewiesenen Flüchtlinge steigt wieder. Das Land Hessen hat angekündigt, dass demnächst pro Woche 650 Geflüchtete auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt werden.

Im Kreis Offenbach kamen in diesem Jahr durchschnittlich vier bis sieben Geflüchtete pro Woche im Kreishaus in Dietzenbach an. Doch seit Anfang Oktober hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt. „Sie wird auch noch weiter steigen. Die Entwicklung zeigt, dass der Kreis Offenbach sicherlich bald 30 bis 35 Personen pro Woche aufnehmen muss“, so die Prognose des Kreisbeigeordneten Carsten Müller. Nach der Ankunft und Registrierung im Kreishaus werden die Geflüchteten in den Gemeinschaftsunterkünften des Kreises untergebracht und auf die 13 Kommunen verteilt.

Weltweite Konfliktherde mit Gewalt, Verfolgung, politischer Instabilität und wirtschaftlicher Not sind die Hauptursachen für Vertreibung und Migration. Nach Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats UNHCR sind derzeit mit rund 82 Millionen Menschen mehr denn je auf der Flucht. Der Kreis Offenbach nahm 2011 rund 160 Geflüchtete auf, 2014 waren es schon 850 und in den beiden Jahren 2015 und 2016 kamen jeweils 2.000 Menschen an. Danach sank die Kurve in der Statistik wieder auf 340 Geflüchtete vor vier Jahren und rund 220 in 2020. „In diesem Jahr erwarten wir mit rund 500 Asylsuchenden mehr als doppelt so viele Menschen wie 2020“, sagt Carsten Müller. Hinzu kommen sogenannte Ortskräfte aus Afghanistan und einige Spätaussiedler.
Der Sozialdezernent sieht den Kreis Offenbach auf den Zuwachs der Geflüchteten gut vorbereitet, will die Unterbringungsmöglichkeiten aber dennoch erweitern. „Da wir weniger Kapazitäten brauchten, haben wir die Zahl der Gemeinschaftsunterkünfte nach 2016 aus Kostengründen von 20 auf heute 16 Einrichtungen reduziert. Mit derzeit rund 850 belegten Plätzen haben wir unsere Grenze fast erreicht, deshalb müssen wieder neue Gemeinschaftsunterkünfte geschaffen werden. Wir sind auf der Suche nach geeigneten Immobilien“, so der Kreisbeigeordnete.

Die Kommunen haben dem Kreis nach 2016 regelmäßig ihre freien Plätze in den Wohnungen und Unterkünften gemeldet, so dass ihnen in Absprache Geflüchtete zugewiesen wurden. Sollten die Aufnahme-Kapazitäten des Kreises so wie 2015 und 2016 erschöpft sein, wird der Kreis den Kommunen Asylsuchende wieder direkt zuweisen. Ein entsprechender Beschluss des Kreisausschusses für diese Sonderregelung ist in Vorbereitung.

Um die Kapazitäten in den Gemeinschaftsunterkünften zu erhöhen, sollten Asylsuchende, die nach dem Sozialgesetzbuch II eine finanzielle Unterstützung erhalten und nicht mehr in großen Unterkünften leben müssen, in Wohnungen umziehen. Die Suche wird jedoch durch die große Nachfrage nach Wohnraum und gestiegene Mietpreise erschwert. Wer dem Kreis eine Wohnung zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter den Telefon 06074 8081-2123 oder -2172 sowie per E-Mail an p.cabadag(@)kreis-offenbach.de oder c.waitz(@)kreis-offenbach.de melden.

Im Rahmen der Vorbereitung auf die größer werdende Zahl an Geflüchteten will Sozialdezernent Carsten Müller auch die Betreuungsangebote für Asylsuchende, vor allem für Familien, ausbauen. Die Zahl der Stellen der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter wird erhöht. Seit Jahren haben auch viele ehrenamtlich Engagierte der Flüchtlingshilfegruppen in den Städten und Gemeinden für eine herzliche Willkommenskultur gesorgt und einen wertvollen Beitrag zur Integration geleistet. Auch sie sind verstärkt gefragt, wenn mehr Menschen ankommen und Orientierung brauchen.

„Neben der Bekämpfung der Pandemie ist die Aufnahme von Geflüchteten eine gesellschaftliche Herausforderung, die alle angeht und erfolgreich gemeistert werden kann, wenn kommunale Verwaltungen und die Bürgerschaft zusammenarbeiten“, sagt Kreisbeigeordneter Carsten Müller.

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