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Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Bundesregierung und Bundestag

Die Vertreterinnen und Vertreter des Aktionsbündnisses
Die Vertreterinnen und Vertreter des Aktionsbündnisses "Für die Würde unserer Städte" war in Berlin. Mit dabei war auch Obertshausens Bürgermeister Manuel Friedrich.
Foto: Aktionsbündnis "Für die Würde unserer Städte"

Das Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ hat Vertreterinnen und Vertreter von Bundesregierung und Bundestag in Berlin getroffen. Das Aktionsbündnis erhielt wichtige Zusagen – und musste dennoch daran erinnern, wie sehr die Probleme in den Städten und Kreisen drängen. Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer, hat eine wichtige Botschaft für 8,5 Millionen Menschen in Deutschland. Er sagte ihnen zu, dass eine Altschuldenlösung des Bundes ein Thema mit hohem Stellenwert im Finanzministerium sei und dass der Bund bereit sei, seinen Beitrag zu leisten. „Sie haben uns auf Ihrer Seite“, erklärte er in Berlin beim Besuch des bundesweiten Aktionsbündnisses „Für die Würde unserer Städte“, in dem auch Obertshausen Mitglied ist. Gatzer erhöhte damit den Druck auf die Länder, in denen es noch keine Altschuldenlösung gibt. Das Saarland, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Brandenburg haben ein Teil des Altschuldenproblems ihrer Kommunen gelöst. Rheinland-Pfalz hat einen solchen Schritt angekündigt, in Nordrhein-Westfalen gibt es bisher keine Lösung.
 
40 Vertreterinnen und Vertreter von „Für die Würde unserer Städte“ waren im Bundeskanzleramt, im Finanzministerium und im Bundestag zu Gast. In allen Gesprächen verdeutlichten sie, wie dringend die ungerechte Finanzverteilung behoben werden muss und dass dies trotz der aktuellen Krisen nicht warten könne. Die Kommunen sind die Möglichmacher im Staat. Die besonderen Herausforderungen der vergangenen Jahre – die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine und 2015/16, die Bewältigung der Corona-Pandemie – wurden alle auf kommunaler Ebene gelöst. Die Städte und Kreise gingen dabei immer in Vorleistung und das, obwohl sie stark unter den Folgen der ungerechten Finanzverteilung leiden.
 
Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister von Remscheid und einer der Sprecher des Aktionsbündnisses, fasste die Lage der betroffenen Kommunen so zusammen: „Es ist nicht eine Minute vor zwölf. Zwölf Uhr ist durch. Wir haben keine Zeit zu warten. Wenn die EZB die Zinsen anhebt, werden wir als Kommunen nicht mehr handlungsfähig sein.“ Die volkswirtschaftlichen Verwerfungen in Folge des Ukraine-Kriegs werden die kommunalen Haushalte ebenfalls erheblich beeinträchtigen, beispielsweise durch Steuerausfälle. Inflation und Kostensteigerungen, insbesondere bei den Investitionen, werden durch die Kriegsfolgen verstärkt und belasten die Kommunen noch weiter.
 
Diese akuten Gefahren sind umso bedauerlicher, als die finanzschwachen Kommunen auf einem guten Weg waren. Sie hatten erhebliche Sparanstrengungen unternommen und dadurch Schulden abgebaut. Seit dem Höchststand der Liquiditätskredite im Jahr 2015 (50,4 Milliarden Euro) ist deren Stand bis zum 31. Dezember 2020 um mehr als 15 Milliarden Euro gesunken. Deshalb formulierten die Betroffenen in Berlin jetzt eine klare Forderung: „In der Altschuldenfrage brauchen wir den Bund als Partner, der nicht nur seine Bereitschaft signalisiert, sondern der mit einem Angebot auf die Länder zugeht. Das heißt, wir brauchen jetzt einen Plan, wie die Altschuldenlösung in dieser Legislaturperiode gelingt.“
 
Obertshausens Bürgermeister Manuel Friedrich überreichte zusammen mit den Mitgliedern den Vertreterinnen und Vertretern aus Bundesregierung und Bundestag ein Positionspapier mit drei Kernforderungen. „Die erste Forderung ist der vollständige Abbau der Altschulden aus Liquiditätskredite, die zweite ein fairer Ausgleich der Kosten, die auf kommunaler Ebene entstehen, weil Bund und Länder die Städte und Kreise zu zahlreichen Aufgaben verpflichten, beispielsweise bei der Kinderbetreuung“ sagt Friedrich. „Die dritte und letzte Forderung ist für eine neue Förderpolitik für kommunale Investitionen zu sorgen, die dazu führt, dass nicht nur wohlhabende Kommunen eine Förderung wahrnehmen, sondern insbesondere die finanzschwachen Kommunen dadurch vorankommen – zum Beispiel bei den Zukunftsthemen Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung“, erklärt der Rathaus-Chef.
 
 
Weitere Informationen:
Die Städte und Kreise Im Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ haben sich 66 Kommunen aus acht Bundesländern zusammengeschlossen. Obertshausen ist neben Offenbach, Mörfelden-Walldorf und Ginsheim-Gustavsburg eine von vier hessischen Mitgliedskommunen. In den Städten und Kreisen leben mehr als 8,5 Millionen Menschen – und damit mehr als zehn Prozent aller Deutschen. Die Kommunen waren besonders vom Strukturwandel betroffen, deshalb haben sie geringe Einnahmen aus Steuern und hohe Ausgaben, insbesondere im Sozialbereich. Infolgedessen sind die Kommunen besonders benachteiligt durch die beschriebene Finanzverteilung und waren in besonderem Maße gezwungen, Schulden zu machen, um die ihnen auferlegten Aufgaben erfüllen zu können.

Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis war Bürgermeister Manuel Friedrich in Berlin vor Ort, um die Kernforderungen des Positionspapiers darzulegen. Hier ist der Obertshausener Rathaus-Chef vor dem Bundeskanzleramt zu sehen. Foto: Stadt Obertshausen
Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis war Bürgermeister Manuel Friedrich in Berlin vor Ort, um die Kernforderungen des Positionspapiers darzulegen. Hier ist der Obertshausener Rathaus-Chef vor dem Bundeskanzleramt zu sehen. Foto: Stadt Obertshausen

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