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Hildegard Knorr hebt scheinbare Widersprüche auf. Allein durch ihre einnehmende und offene Kommunikation gelingt es ihr, Gegensätzlichkeiten zu überwinden, das Verbindende zu betonen und trotzdem authentisch zu bleiben. Die 1953 in Obertshausen geborene und aufgewachsene Hildegard Knorr verließ die Waldschule mit Realschulabschluss im damals eigenständigen Hausen. „Im Sommer fand auf dem Gelände der TGS-Hausen unser Schulsport statt“, sagt Hildegard Knorr, die später eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Karl Mayer erfolgreich abschloss.
Mit 21 Jahren und damit dem Eintritt ihrer Volljährigkeit zog es sie ins nordöstlich von Barcelona am Mittelmeer gelegene Malgrat de Mar. Das „Oficina de Información y Turismo“ bereicherte sie für eine Saison. An den Wochenenden besuchte sie regelmäßig ihre Patentante im rund eine Zugstunde entfernten Barcelona. Die erforderlichen Spanisch-Kenntnisse hatte sie sich zuvor an der Volkshochschule Obertshausen angeeignet.
Wieder zurück in Deutschland fand sie bei der italienischen Firma MAEL Computer in Offenbach in der Softwareabteilung eine Stelle, in der sie unter anderem Computerprogramme verarbeitete. „Nach einer Schulung an dem Datenerfassungsgerät der Firma fuhr ich regelmäßig zu den Kunden und lieferte die Geräte nicht nur aus, sondern führte die Abnehmer gleichzeitig in die Bedienung ein“, erinnert sich Hildegard Knorr, die zu den Pionierinnen der noch jungen Branche zählte. Nach fünf Jahren wechselte sie als Fachberaterin für Bürokommunikation zu Nixdorf Computer nach Frankfurt. Neben den Präsentationen auf Messen war sie bundesweit als Instruktorin unterwegs und hatte in Frankfurt und Köln sogar zwei regelmäßig genutzte Schulungsräume.
Beruflich sesshaft wurde sie nach ihrem Wechsel in der IT-Abteilung der Commerzbank in Frankfurt, wo Fachabteilungen und Filialen zu ihren Kunden zählten. „Mein ursprünglicher Berufswunsch Lehrerin war in der damaligen Zeit für mich als Ältestes von sieben Geschwistern nicht erreichbar“, sagt Hildegard Knorr, die sich an jeder ihrer Arbeitsstellen regelmäßig und mit großer Begeisterung weiterbildete. Nicht zuletzt die Rhetorik- und Kommunikationsseminare waren und sind ihr eine gute Hilfe in der lokalpolitischen Tätigkeit, die sie mit 39 Jahren startete.
„Meckern kann man nur, wenn man mitmacht“, entgegnete ihr ein Zug-Fahrgast auf ihrem Weg zur Arbeit nach Frankfurt, als sie ihren Ärger über ein lokales politisches Thema kundgetan hatte. Wenige Tage später suchte sie das Gespräch mit Aktiven der Frauen-Union an einem Infostand und bekundete ihr Interesse an einer Mitarbeit. Rasch kam sie auf die Kommunalwahlliste und wurde bei ihrem ersten Urnengang als Kandidatin ins Stadtparlament gewählt. Mit ihr der Mann, der sie im Zug aufgefordert hatte, politisch aktiv zu werden. Inzwischen ist Hildegard Knorr bereits seit 18 Jahren ehrenamtliche Stadträtin, war zuvor 13 Jahre als Stadtverordnete tätig, war stellvertretende Fraktionsvorsitzende und hatte den Sozial-, Kinder- und Seniorenausschuss geleitet.
„Wenn ich mich in der Politik engagiere, dann in der Kommunalpolitik, denn hier kann ich etwas bewegen und direkte Verbesserungen für die Menschen erzielen“, war sich Hildegard Knorr von Beginn an über ihren Wirkungskreis sicher. „Wenn wichtige Themen im Parlament zur Abstimmung stehen, ist es mir immer wichtig, einen breiten Konsens zu finden“, sagt Hildegard Knorr, die bereits mit dem Landesehrenbrief sowie der Bronze-, Silber- und Goldmedaille der Stadt Obertshausen ausgezeichnet worden ist und jüngst die Obertshausen-Medaille als höchste Anerkennung der Stadt für ihr politisches und gesellschaftliches Wirken erhalten hat.
„Das Herz als Symbol passt besonders gut zu Obertshausen, da wir schon immer weltoffen waren“, sagt Hildegard Knorr und erinnert daran, dass bereits vor der Gebietsreform in den 70er Jahren die damals eigenständigen Gemeinden Hausen und Obertshausen zum Unterhalt des Waldbades einen gemeinsamen Bäderzweckverband gebildet hatten. Dem Radsport gehört darüber hinaus ihre große Leidenschaft. Zweimal bereits ist sie mit dem Rennrad die über 20 Kilometer lange Strecke zum Mont Ventoux hinaufgefahren. Die Strecke mit dem Rad in fünf Etappen von München nach Cesenatico ist ihr in besonders schöner Erinnerung. Bis vergangenes Jahr fuhr sie regelmäßig mit ihrem Lebenspartner mit dem Rad samt Gepäck in den Urlaub. In der TGS-Hausen gehörte sie mehreren Abteilungen, darunter Skigymnastik und Radsport, an. Auch die Musik, beginnend mit dem Kinderchor, dem Jugendorchester, dem Katholischen Kirchenchor Obertshausen bis hin zum Chor ’84, begleitet sie ihr ganzes Leben.
Die Pilgereisen mit Pfarrer Norbert Hofmann nach Caravaca de la Cruz im südöstlichen Spanien hallen besonders nach. Sie engagiert sich nach dem Ende der aktiven Berufsjahre in der Seniorenhilfe Obertshausen und unterstützt als passives Mitglied verschiedene Vereine.
Die Obertshausen-Medaille hat ihr jüngst Bürgermeister Manuel Friedrich in feierlichem Rahmen bei einer Ehrungsfeier im Bürgerhaus Hausen verliehen. Zuvor wurde die Auszeichnung nur sieben Mal in der Geschichte Obertshausens verliehen. Nun hat Hildegard Knorr die Medaille aus den Händen des Rathaus-Chefs erhalten. „Du gehörst zu den Menschen, die nie lange fragen, was sie für das Gemeinwesen und damit für andere tun können. Du handelst“, betonte Manuel Friedrich in der Laudatio. Mit Elan, Kompetenz und Zielstrebigkeit habe Hildegard Knorr viel erreicht.
Zur Auszeichnung mit der Obertshausen-Medaille schickte auch Fritz Feichtinger, Bürgermeister der Partnerstadt Obertshausen, seine Glückwünsche. Dies überbrachte sein Amtskollegen Manuel Friedrich. Fritz Feichtinger erinnerte daran, dass Hildegard Knorr „eine Person der ersten Stunde der Partnerschaft zwischen Obertshausen und Laakirchen“ sei.
Wir alle schätzen Deinen langjährigen Einsatz und ich kann nur hoffen, dass Du noch lange in Obertshausen wirken wirst“, beendete Manuel Friedrich seine Rede, bevor er die Obertshausen-Medaille verlieh.
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