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Spielzeugfreie Zeit in der Kita Im Trinkborn

Morgens geben Eltern ihren Kindern Verpackungsmüll mit in die Kita Im Trinkborn. Mittags wird er neugestaltet und umfunktioniert mit nach Hause genommen. Spätestens dann merkt man, es ist wieder „Spielzeugfreie Zeit“. „Seit 1995 wird dieses Projekt, in dem auf vorgefertigtes Spielzeug verzichtet wird, in unserer Kita von den Erzieherinnen durchgeführt. Es betrifft aktuelle Themen der Pädagogik“, erläutert Ulrike Dums von der Kita-Leitung. „Der Reizüberflutung, der auch kleine Kinder schon häufig ausgesetzt sind, setzt das sechswöchige Projekt einen kreativen Freiraum entgegen. Dieser schafft Platz für eigene Ideen, selbstinitiierte Aktivitäten und Ausprobieren. Das Aushalten von ,Klappt nicht sofort‘-Momenten wird geübt, die Kooperation mit anderen Kindern ist gefordert. Die Kinder können sich als selbstwirksam erfahren: ,Das habe ich gemacht!‘ – das stärkt das Selbstbewusstsein! Und das macht Kinder stark.“
 
Das Ende der Spielzeug-Auszeit wird schließlich mit einer Ausstellung unterschiedlicher Objekte gefeiert. Stolz wollen die jungen Erfinder ihre Ideen präsentieren. Der Prozess, den die Kartons und der Verpackungsmüll durchlaufen haben, ist nicht sichtbar. Kreativität zu entwickeln, in neue Welten einzutauchen und der Fantasie freien Lauf zu lassen, ist in dieser Zeit ganz wichtig. Und um eine zündende Idee mit anderen Kindern zu teilen und gemeinsam ein Projekt daraus zu entwickeln, braucht es Sprache.
 
Wer weiß schon, dass die Papierrolle am Ende des Kartons ein „Raketenverstärker“ ist? Um seine Vorstellung, des frisch entworfenen Superfahrzeugs, anderen mitzuteilen, braucht es das Gespräch. Der Dialog ist wichtiger Teil der Sprachkompetenz. Wann kann man erzählen, hört der Partner zu, schaut er einen überhaupt an und teilt er die Begeisterung? Manchmal braucht es eben eine Erklärung mit ganzem Körpereinsatz, wenn die Worte noch nicht ausreichen. „Diese hochkomplexen Fertigkeiten eignen sich Kinder im Spiel an und sind wichtig, um miteinander zu kooperieren“, erläutert Ingrid Hutzenthaler, Fachkraft für das Bundesprogramm „Sprach-Kita“. Ihre Aufgabe ist es, das Kita-Team zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Programms zu beraten, zu begleiten und fachlich zu unterstützen. Die „alltagsintegrierte sprachliche Bildung“ ist ein Schwerpunkt und hat zum Ziel, den gesamten Kindergarten-Alltag für die Sprachförderung zu nutzen. Es ist besonders wichtig, die Kinder in ihrem Spracherwerb anzuregen und zu fördern. „Sprachkompetenzen eröffnen allen Kindern gleiche Bildungschancen von Anfang an.“

Die spielzeugfreie Zeit sorgt für kreativen Freiraum bei den Jungen und Mädchen. Foto: Kita Trinkborn
Die spielzeugfreie Zeit sorgt für kreativen Freiraum bei den Jungen und Mädchen. Foto: Kita Trinkborn

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