Stadt Obertshausen

Sie haben alles versucht, um das Rathaus an der Schubertstraße gegen die große Schar an Närrinnen und Narren zu verteidigen. Zwecklos. Der Magistrat der Stadt Obertshausen musste sich am vergangenen Samstag (18. Januar) geschlagen geben und dem Lederbaron Thorsten I. und seiner Babbscher-Comtesse Alexandra I. samt Gefolge den Weg zum Verwaltungsgebäude freigeben. Mit einer langen Polonäse zogen diese ins Rathaus ein. Bürgermeister Roger Winter, Stadtrat Michael Möser und weitere Mitglieder des Magistrats hatten nur noch das Nachsehen.
 
Und es war von Anfang an klar: Mit einem „Salem Helaukum“ grüßte Thorsten I.  die Anwesenden vor dem Rathaus. Den Grund für die närrische Karawane unter dem Kampagnen-Motto „1011 Nächte“ zum Hausener Verwaltungsgebäude teilte er auch gleich mit: „Wir sind hier um aus dem Dreck zu ziehen den Verwaltungskarren.“ Mit Bürgermeister Roger Winter ging es schließlich in die Verhandlungen. Und wo das Stadtoberhaupt doch eh nicht mehr lange bleibt („Doch der Abschied, der schmerzt mich schon sehr“), gab er schließlich nach und hatte nur noch eine Bedingung: „Ich gebe es euch gerne, so sei es nun dein. Aber bitte, lass mich am Aschermittwoch auch wieder rein.“ Nach dieser erfolgreichen Sturm feierten die Närrinnen und Narren rund um den 1. Obertshäuser Karnevalsverein „Die Elf Babbscher“ mit Tanz, Musik und ganz viel guter Laune.
 
Und so haben die Narren nun noch einmal den Winter aus dem Rathaus vertrieben. So hatte Obertshausens Rathaus-Chef zu Beginn seiner Amtszeit doch den Rathaussturm sogar angeregt. Zum Dank gab es schlussendlich noch eine Narrenfahne zum Dank, bevor Roger Winter im Juni den Bürgermeisterstuhl für einen Neuen räumt.