Die Stadt Obertshausen bekam 1990 das heutige ,,Karl - Mayer -  Haus" geschenkt. Es ist das Geburtshaus von Prof. Dr. h. c. Karl Mayer, dem  Gründer der Wirkmaschinenfabrik Karl Mayer GmbH. Karl Mayer, der 1996 im Alter  von 86 Jahren starb, war Ehrenbürger der Stadt Obertshausen. Er gab vielen  Menschen in schweren Zeiten Arbeit und hat sich als großer Mäzen verdient  gemacht. Er schenkte der Stadt sein Geburtshaus mit der Maßgabe, dort ein Museum  einzurichten.
Zu diesem Zeitpunkt war die Stadt schon lange auf der  Suche nach einem Platz für die historischen Dokumente, die von Heinz Kahl, dem  Verfasser der Obertshausener Ortschronik, zusammengetragen und in zwei Räumen im  Rathaus in der Beethovenstraße ausgestellt waren. Doch die Ausstellung, in der  sich unter anderem auch Dokumente über die Burg im Hain befanden, fristete  eigentlich mehr ein Schattendasein. Otto Lechens war es, der sich für ein Museum  einsetzte. Es gründete sich der Heimat- und Geschichtsverein, der später die  Einrichtung und Betreuung des Museums übernahm.
Die Suche nach einem geeigneten Raum war schwer. Zuerst war die  Wahl auf das 1881 errichtete Schulgebäude in der Waldstraße 1 gefallen. Doch  während der Renovierungsarbeiten stürzte ein Teil des Gebäudes ein. Ein Aufbau  wäre zu teuer gekommen. Da bot Karl Mayer sein Elternhaus an. Da es zu diesem  Zeitpunkt noch bewohnt war, sollte das Museum übergangsweise in einem anderen  Mayer-Gebäude untergebracht werden, in der ,,Leo-Villa" in der  Georg-Kerschensteiner-Straße (heute Firma K + M). Zwar wurden Pläne erarbeitet,  doch noch bevor es zu deren Realisierung kam, bekam die Stadt das  Karl-Mayer-Haus übereignet.
Im Oktober 1990 stellte der Heimat- und  Geschichtsverein dort sein Konzept für ein Museum vor. Zwei Jahre später, am 3.  Oktober 1992, wurde das Museum nach aufwendigen Umbauarbeiten dann feierlich  eröffnet.