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Die Burg im Hain

Nur noch wenige Steinbrocken und Mauerreste sind von der Burg im Hain übrig, die ihren Namen vermutlich durch die Lage im Wald bekommen hat. Eine Burgmauer, die etwa 2,20 Meter breit war, umschloß eine Fläche von 28 mal 31 Meter. Ein Meter vor der Mauer verlief der wassergefüllte Burggraben. In der Mitte der befestigten Fläche stand ein Turm. Die Zerstörung der Anlage ist weniger durch kriegerische Aktivitäten erfolgt, sondern vielmehr durch den Missbrauch als Steinbruch während der letzten Jahrhunderte.

Die Geschichte der Burg

Erstmals urkundlich erwähnt wird die Burg im Jahre 1576. Wer sie erbaute und wie sie tatsächlich ausgesehen hat, weiß heute niemand mehr. Sicher scheint nur, daß sie zur Repräsentation und Verteidigung diente.

Die wenigen Quellen, in denen die Burg erwähnt wird, geben darüber keine Auskunft. Vermutlich dürften die Herren Wigger und Gottfried von Hausen, deren Namen in Urkunden aus den Jahren 1130 und 1151 bekannt sind, in Zusammenhang mit der Burg stehen. Sie waren Besitzer des Landes. Die Burg war vermutlich der Stammsitz der Adelsfamilie von Hausen, die aus dem Geschlecht der dienstadligen Maingaugrafen entstammte.

Später, als die Hausener ausstarben, ging die Burg an das Geschlecht der Hainhausener über. Ein gewisser Udalrich schenkte, dies geht aus einem Verzeichnis der Mainzer Erwerbungen zwischen 1109 und 1137 hervor, im Jahre 1124 die Burg an den Erzbischof Adalbert von Mainz. 1173 gingen die Hoheitsrechte über den Ort, die angrenzenden Ländereien und die Burg auf die Herren von Eppstein über. Die Bedeutung derer von Eppstein lässt sich erahnen, da aus ihrem Geschlecht fünf Mainzer Erzbischöfe hervorgingen. Ihnen gehörte auch zeitweilig das Dorf und die Burg Heusenstamm.

Im Laufe der Jahrhunderte folgten mehrere Besitzerwechsel. Von 1664 an blieb Obertshausen im Besitz des Grafen von Schönborn, bis es 1806 unter die Souveränität der Fürsten von Isenburg-Birstein und 1816 schließlich an das Großherzogtum Hessen kam.

Die letzten archäologischen Grabungen erfolgten 1964 durch Karl Nahrgang und 1974 durch Klaus Ulrich. Die gefundenen Fragmente waren jedoch nicht besonders gut erhalten. Die Ursachen hierfür lagen nicht nur in der Nutzung als Steinbruch, sondern auch durch die landwirtschaftliche Nutzung der Fläche. Obendrein wurde das Gelände bis in die 30er Jahre als Garten genutzt.

Die Burg, deren Vergangenheit so unklar ist, ist immer wieder ein netter Anlaß, der Fantasie freien Lauf zu lassen. Es soll dort unterirdische Geheimgänge gegeben haben, für deren Existenz sich heute jedoch kein Beweis mehr finden läßt. Besonders Kinder spielen gerne in der Anlage und träumen von einem tollen Märchenschloß, welches die Burg vielleicht einmal gewesen ist.

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