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Mit Wissen und dem Hang zum Tüfteln

Abschied nehmen in Zeiten von Corona: Ende März war der letzte Arbeitstag von Horst Röhnke. Der stellvertretende Bauhof-Leiter ist nun in Rente. Zum Abschied gab es im Mai, selbstverständlich mit Abstand, eine Urkunde und Präsente von der Rathausspitze und dem Personalrat. Über die guten Wünsche von Chefs und Kollegen zur Rente freute sich Horst Röhnke (Mitte) sehr. Bürgermeister Roger Winter (rechts mit Präsent), Peter Holzhacker (links mit Präsent) vom Personalrat, Erster Stadtrat Michael Möser (links) und Bauhof-Leiter Stefan Reinl wünschten für die Zukunft alles Gute.
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Abschied nehmen in Zeiten von Corona: Ende März war der letzte Arbeitstag von Horst Röhnke. Der stellvertretende Bauhof-Leiter ist nun in Rente. Zum Abschied gab es im Mai, selbstverständlich mit Abstand, eine Urkunde und Präsente von der Rathausspitze und dem Personalrat. Über die guten Wünsche von Chefs und Kollegen zur Rente freute sich Horst Röhnke (Mitte) sehr. Bürgermeister Roger Winter (rechts mit Präsent), Peter Holzhacker (links mit Präsent) vom Personalrat, Erster Stadtrat Michael Möser (links) und Bauhof-Leiter Stefan Reinl wünschten für die Zukunft alles Gute.
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen

Es sind gemischte Gefühle, die Horst Röhnke an seinem letzten Arbeitstag Ende März begleiteten. Beinah still und heimlich geht er in den Ruhestand – nach mehr als 48 Jahren Berufsleben bei zwei Arbeitgebern. Vom großen Abschiednehmen von den Kolleginnen und Kollegen ist es coronabedingt weit entfernt. Sechs Wochen später bekommt Horst Röhnke dann eine Urkunde von Obertshausens Bürgermeister Roger Winter überreicht, dazu Glückwünsche und Anekdoten aus seiner fast 29-jährigen Beschäftigung bei der Stadt Obertshausen. Alles im kleinen Kreis und mit Abstand. Zu diesem Anlass hatte Rathaus-Chef Roger Winter auch mal einen Blick in die Personalakte geworfen und sagt: „Ich habe Sie auch noch erkannt auf dem Bewerbungsfoto.“
 
Am 2. Mai 1991 ist Horst Röhnke in den Dienst bei der Stadt Obertshausen im Bauhof getreten. „Ich habe meine Arbeit immer gern gemacht“, sagt der Neu-Rentner. Und das war dann auch der Grund, warum er fast drei Jahrzehnte geblieben ist. „Ich war immer einer der Ersten, habe auf dem Bauhof die Garagen aufgeschlossen und Vorbereitungen getroffen.“ Er ist Fachmann für Heizung und Sanitär.
 
Seine Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer hat Horst Röhnke von September 1971 bis Juni 1974 bei der Firma Kurth in Dudenhofen absolviert. Dort war er dann auch im Anschluss bis 1991 tätig – unterbrochen durch den Wehrdienst. Schließlich folgte der Wechsel zum neuen Arbeitgeber Stadt Obertshausen. Sein Arbeitsplatz war nun an seinem Wohnort. Dabei waren die kürzeren Wege beim Notdienst von Vorteil.
 
Selbstständiges Arbeiten war Horst Röhnke gewohnt, schon früh stand er auch allein auf der Baustelle. „Ich habe mir immer viel abgeguckt und erfragt. Ich bin halt ein Tüftler“, betont Horst Röhnke. Im Laufe der Jahre hat sich viel in seinem Arbeitsbereich geändert. „Geschweißt wird heute an der Heizung fast gar nicht mehr.“ Und die Technik ist immer mehr geworden.
 
Bei Wasserrohrbrüchen, Rohrverstopfungen und anderen Störungen von Heizung und Sanitär war er immer schnell zur Stelle, wenn in den zahlreichen städtischen Immobilien Not war. Horst Röhnke berichtet von verzweifelten Mietern, die anrufen, weil sie plötzlich nur noch kaltes Wasser hatten oder der Geruch im Bad unerträglich wurde. Auch in den städtischen Kindertagesstätten gab es immer viele Aufgaben zu erledigen. Er rückte an, wenn sich Fett und Öl in der Spüle verhärtet hatten und kein Wasser mehr abfloss oder wenn die Decke wegen eines Wasserschadens nass war. „Einmal hatte jemand versucht eine Topfpflanze in der Toilette zu versenken. Da ging dann erstmal nichts mehr“, erzählt Horst Röhnke.
 
„Ihn konnte man immer anrufen, auch wenn er keine Bereitschaft hatte“, berichtet Bauhof-Leiter Stefan Reinl von seinem Stellvertreter. Zur Arbeit von Horst Röhnke gehörten auch Bereitschafts- und Winterdienste. Auch an Feiertagen war er abrufbreit. Da ließ er auch mal an Weihnachten oder Silvester die Familie am Essenstisch sitzen, wenn in einer Wohnanlage die Heizung kalt blieb. „Für mich war es immer wichtig, dass es läuft. Da habe ich auch meine eigenen Sachen hintenangestellt.“ Und der Rentner erinnert sich auch an längere Einsätze, bei denen er von seiner Frau mit geschmierten Broten und Kaffee versorgt wurde.
 
Als pflichtbewusst beschreibt ihn Stefan Reinl. „Auf ihn konnte man sich immer zu 100 Prozent verlassen“, betont der Bauhof-Leiter. Das kann auch Fachbereichsleiterin Cornelia Holler bestätigen: „Er war absolut verlässlich – bei seiner Arbeit, genauso wie bei Absprachen und Übergaben.“ Für den Personalrat verabschiedete Peter Holzhacker, der auch gleichzeitig langjähriger Bauhof-Kollege ist, Horst Röhnke. Und auch er hatte nur lobende Worte: „Er war immer hilfsbereit, man konnte immer auf ihn zählen – egal zu welcher Uhrzeit.“
 
Langweilig wird es Horst Röhnke sicher auch im Ruhestand nicht werden. „Ich habe zu Hause genug zu tun“, sagt er. Und sonst: Da fährt er gern Rad, nimmt sich Zeit für die zwei Enkelkinder oder geht wandern mit der Männergruppe. Den Kontakt zu seinen ehemaligen Kollegen, von denen einige mittlerweile auch gute Freunde sind, will er halten. Und in seinem Wohnort Obertshausen wird er den einen oder anderen sicherlich mal bei einem Einsatz treffen. Und dann kommt Horst Röhnke mit Broten und Kaffee bei seinen ehemaligen Kollegen vorbei.

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