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Merten Kuhl will sensibilisieren und Potenziale aufzeigen

Aufs Auto verzichtet der neue Klimaschutzmanager Merten Kuhl wenn möglich, er tritt lieber in die Pedale seines Fahrrads. Seit 1. September ist er im Rathaus an der Schubertstraße im Dienst. Auf seiner Agenda steht die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts. 
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Aufs Auto verzichtet der neue Klimaschutzmanager Merten Kuhl wenn möglich, er tritt lieber in die Pedale seines Fahrrads. Seit 1. September ist er im Rathaus an der Schubertstraße im Dienst. Auf seiner Agenda steht die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts.
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen

Durch den starken Klimawandel ist der Klimaschutz mehr denn je Thema. Treibhausgase (THG) wie Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Methan schaden dem Klima. Mit den Maßnahmen für eine bessere Klimabilanz beschäftigt sich in Obertshausen ab sofort Merten Kuhl. Der 33-Jährige hat zum 1. September seine Stelle als Klimaschutzmanager bei der Stadt Obertshausen angetreten. Die Stelle eines Klimaschutzmanagers war der Wunsch der Stadtverordneten. Die Stelle wird im Zuge der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) durch Mittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit 65 Prozent für einen Zeitraum von zwei Jahren gefördert.
 
Für den Job hat Merten Kuhl seiner Heimat im Norden den Rücken gekehrt und ist in die südhessische Kleinstadt mit Herz gekommen. Seine berufliche Hauptaufgabe besteht darin, ein Klimaschutzkonzept für Obertshausen mit einer Energie- und Treibhausgasbilanz zu erstellen. Es geht dabei darum, aufzudecken, in welchen Bereichen wie viele THG ausgestoßen werden und wie groß das Einsparpotenzial ist. „Danach folgt die Erarbeitung geeigneter Maßnahmen, die zu einer Reduzierung der THG-Emissionen führen sollen“, erklärt Merten Kuhl. Aber das Konzept soll nicht allein der Verwaltung als Orientierung dienen, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt.
 
Merten Kuhl hat das Masterstudium „Nachhaltiges Wirtschaften“ in Kassel absolviert. Dort stand neben wirtschaftlichen Themen mit Nachhaltigkeitsbezug der Klimawandel im Mittelpunkt, inklusive der Ursachen und Auswirkungen. Sein Wissen kann er jetzt bei der Stelle des Klimaschutzmanagers, die als Schnittstelle innerhalb der Verwaltung und zwischen Politik und Bürgerinnen und Bürgern fungiert, einbringen.
 
Klimaschutz sei eine Gemeinschaftsaufgabe, die nicht von der Stadtverwaltung oder von einzelnen Personen allein bewältigt werden könne, betont Merten Kuhl. „Es ist ein Thema, was uns alle betrifft und erfordert deswegen auch den Einsatz von allen“, erklärt der Obertshausener Klimaschutzmanager. Ziel ist es deshalb, den Klimaschutz im Alltag zu verankern - in jedem Sektor. „Das erfordert ein Aufbrechen von Gewohnheiten, ein bewusstes Ändern von Routinen sowie die Bereitschaft, etwas für die Umwelt und die Gesellschaft zu tun.“
 
Neben der Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes sind zudem im Zuge der Tätigkeit auch Workshops geplant, bei denen die öffentliche Beteiligung wichtig und gewünscht ist. So können auch Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen und Ideen miteinzubringen. Merten Kuhl setzt auf Sensibilisierung für das Thema Klimaschutz. „Ich möchte nicht mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Gegend laufen und alles verbieten, was Kohlenstoffdioxid verursacht. Ich möchte vielmehr ein Bewusstsein schaffen, wo sich im persönlichen Bereich der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß reduzieren lässt“, erklärt Merten Kuhl.
 
Klimaschutz beginnt schon im Alltag. Themengebiete wie Mobilität und/oder Ernährung aber auch die Nutzung regenerativer Energie besitzen Potenzial. Üblicherweise wird im Bereich Verkehr eine Menge Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Das heißt, es müssen Maßnahmen entwickelt werden, damit es für die Bürgerinnen und Bürger attraktiv wird, das Auto vermehrt stehen zu lassen. „Zum Beispiel mit einem guten und sicheren Radwegenetz“, erklärt Merten Kuhl. „Die Region hat bereits gute Bedingungen für Radfahrer zu bieten.“ Und so geht der engagierte Mann auch im Privaten mit gutem Beispiel voran. Denn er selbst besitzt kein Auto und tritt stattdessen lieber in die Pedale seines Fahrrads oder nutzt den Öffentlichen Personennahverkehr. „Ich versuche im Alltag außerdem sehr auf meinen Konsum zu achten. Dieser Bereich ist für etwa 40 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Ich bestelle ungern Sachen übers Internet, sondern versuche alles von umliegenden Geschäften zu besorgen und überlege mir gut, welche Produkte ich anschaffe“, sagt Merten Kuhl und gibt damit auch gleich ein paar Tipps mit auf den Weg.
 
Der neue Klimaschutzmanager hat einige Ideen, um den Klimaschutz noch bewusster nach Obertshausen zu bringen. So möchte er auch gern eine Art „Klimacafé“ etablieren, bei dem sich Interessierte zum Klimaschutz austauschen können. Doch was und in welcher Form in Zeiten von Corona umzusetzen ist, muss er noch prüfen.
 
Nach seinem Umzug nach Obertshausen muss sich Merten Kuhl nun erstmal einen lokalen Überblick verschaffen und sucht dabei auch das Gespräch zu vielen Netzwerkpartnern, die sich ebenfalls mit der Thematik beschäftigen. „Wir freuen uns, dass wir nun endlich die Stelle des Klimaschutzmanagers besetzen konnten“, sagt Bürgermeister Manuel Friedrich. „Ich bin davon überzeugt, dass Merten Kuhl frischen Wind in den kommunalen Klimaschutz bringen wird und Maßnahmen aufzeigen wird, die das Bewusstsein für mehr Klimaschutz in der Bevölkerung erhöhen.“
 
Erstmals mit dem Thema Klimaschutzkonzept und den Möglichkeiten der Förderung beschäftigt, hat sich das Obertshausener Stadtparlament 2016. 2017 wurde schließlich der Plan verfolgt, mit einer anderen Kommune ein Klimaschutzkonzept im Rahmen einer Interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) zu erstellen. Dies kam jedoch nicht zustande, so dass 2018 das Klimaschutzkonzept mit Förderung beschlossen wurde. Jedoch änderten sich zum 1. Januar 2019 die Kriterien des Förderprogramms. Bedingung ist es, erst einen Klimaschutzmanager einzustellen, dann kann das Konzept folgen. Für die Klimaschutzmanager in den Kommunen gibt es keine einheitliche Aufgabenbeschreibung, denn diese ist abhängig vom jeweiligen Status quo einer Verwaltung. Da Obertshausen bisher weder eine Stelle für das Klimaschutzmanagement noch ein Klimaschutzkonzept hatte, sieht das Förderprogramm vor, zunächst ein Klimaschutzkonzept zu entwickeln.

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