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Jetzt bringt er sich nur noch privat in der Stadt ein

Seit 2002 war Gerhard Kratky (rechts) bei der Stadt Obertshausen als Friedhofswärter angestellt. Ab sofort genießt er sein Rentnerleben. Auf dem Friedhof Im Birkengrund überreichte Bürgermeister Manuel Friedrich eine Urkunde zum Rentenbeginn. 
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Seit 2002 war Gerhard Kratky (rechts) bei der Stadt Obertshausen als Friedhofswärter angestellt. Ab sofort genießt er sein Rentnerleben. Auf dem Friedhof Im Birkengrund überreichte Bürgermeister Manuel Friedrich eine Urkunde zum Rentenbeginn.
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen

Wenn der Wecker morgens klingelt, dann nicht mehr als Erinnerung für die Arbeit. Gerhard Kratky genießt jetzt die Tage im Ruhestand. Seit 2002 war er bei der Stadt Obertshausen als Friedhofswärter beschäftigt. Dies war keinesfalls die erste Station seines Arbeitslebens. Nach der Schulausbildung begann er 1972 eine Lehre als Elektroinstallateur bei der Firma Hans Wahl in Obertshausen. Diese schloss er am 20. Januar 1976 mit der Gesellenprüfung ab. Kurz darauf wechselte er zur Firma Wilhelm und Lecke nach Jügesheim, wo er bis 31. März 1981 – bis zum Beginn seines Wehrdienstes - tätig war.
 
Vier Jahre lang war er Soldat auf Zeit. Damals führte ihn sein Weg ins Bundeswehrgerätedepot Obertshausen. Dort war Gerhard Kratky später auch beschäftigt bis zur Schließung des Depots am 31. Januar 2002. Sein Aufgabengebiet war die Verwaltung der 86.000 verschiedenen Artikel für Bundeswehr-Fahrzeuge. Im Bundeswehrgerätedepot fand zu dieser Zeit auch die Umstellung auf Computer statt, bis dahin wurde alles handschriftlich notiert. „War die Dringlichkeitsstufe für das erforderliche Ersatzteil besonders hoch, kam auch mal der Hubschrauber, um für den schnellen Transport zu sorgen“, erklärt der Neu-Rentner. Später gehörte zu seinen Aufgaben auch der Verkauf des ausgesonderten Materials.
 
Auch nach der Zeit beim Bundeswehrgerätedepot blieb Obertshausen dennoch die Wohn- und Arbeitsstadt von Gerhard Kratky – bis zum Rentenbeginn. Seine Tätigkeit als Friedhofswärter erforderte gute Organisation, aber auch eine gehörige Portion Feingefühl. „Ich habe immer versucht, mich in die Leute reinzudenken“, erklärt Gerhard Kratky. Auf den drei Friedhöfen in Obertshausen und Hausen war er der Ansprechpartner rund um Trauerfeier und Beerdigung. Er hatte Kontakt zu Bestattern wie auch zu den Trauernden.
 
Außerdem hat er stets nach dem Rechten geschaut: Im Winter machte er und sein Team die Wege von Schnee frei, im Herbst mussten Blätter weg; im Frühjahr und Sommer das Gras gemäht werden. Es sollte ja alles in Ordnung sein. Am Anfang waren sie zu zweit tätig: Gemeinsam mit Kollege Klaus Reinhardt kümmerte sich Gerhard Kratky um die Friedhöfe, später erweiterte Heiko Nägel das Team.
 
Auch wenn mit der Zeit Routine einkehrt, so waren es immer wieder neue Situationen, denen sich Gerhard Kratky stellen musste. Gerhard Kratky zeigte Mitgefühl den Trauernden gegenüber, wusste aber auch, dass er eine gewisse Distanz wahren musste. „Du musst drüberstehen, man darf nicht mittrauern“, erklärt er und blickt zurück aufs Arbeitsleben. „Schlimm war es immer, wenn Kinder beigesetzt wurden. Daran gewöhnt man sich einfach nicht.“
 
Vor Ort auf den Friedhöfen hat sich einiges im Laufe der Zeit verändert: Auch dort hielt die Technik bei den Arbeitsgeräten Einzug – und erleichterte einiges. Ein großer Zeitfaktor sei immer die Mülltrennung gewesen, erinnert sich Gerhard Kratky. Nie vergessen wird er auch einen Dienstunfall, denn er beim Heckenschneiden hatte. Damals brach er sich einen Wirbel und fiel längere Zeit aus.
 
Geboren wurde Gerhard Kratky am 13. Juni 1957 als Frankfurter Bub, seit April 1959 ist Obertshausen seine Heimat. Während seiner Tätigkeit bei der Stadt Obertshausen arbeitete er unter vier Bürgermeistern: Josef Seib, Bernd Roth, Roger Winter und nun auch kurzzeitig noch unter Manuel Friedrich. Der jetzige Chef kam auch zur Verabschiedung vorbei. Treffpunkt war der Friedhof im Birkengrund. Aufgrund der Corona-Pandemie fiel eine Abschiedsfeier mit vielen Personen aus. Im Kreis der beiden engsten Kollegen von Gerhard Kratky überreichte Manuel Friedrich eine Urkunde zum Renteneintritt und sprach damit Dank und Anerkennung für die geleisteten Dienste aus. Klaus Reinhardt und Heiko Nägel müssen nun auf ihren Kollegen Gerhard Kratky verzichten. Sie bezeichnen ihn als „ganz verträglichen Menschen“, mit dem es nie großen Ärger gab. Umso mehr werden sie Gerhard Kratky nun als Arbeitskollegen vermissen, der Kontakt bleibt aber auch im Privaten bestehen.
 
Jetzt in der Rente will er weiter sein „Häuschen und den Garten in Schuss halten“, wie er sagt. Dabei freut er sich schon auf diverse Fahrradtouren, die er machen will. Auch auf die Zeit zum Reisen freut sich der Rentner – einfach los, ganz ohne Urlaubsschein. Dabei will er zum Beispiel dem Miniaturwunderland in Hamburg sowie dem Deutschen Museum in München einen Besuch abstatten und mit dem Glacier-Express in der Schweiz fahren. Außerdem freut er sich auf die gemeinsame Zeit mit seinem Patenkind. So schnell wird es Gerhard Kratky nicht langweilig werden. So engagiert er sich in Obertshausen auch in der Pfarrgemeinde St. Thomas Morus, bei den Weinfreunden sowie nun auch neu im Stadtparlament für die CDU.

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