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Vorne Bilder, hinten Texte

„Das können wir auch“, dachte sich Martina Backs, Erzieherin der städtischen Kita Im Trinkborn. Sie setzte die Idee mit den Kindern in die Tat um. Das „Kamishibai“ ist ein japanisches Erzähltheater und erfährt im Zeitalter der Reizüberflutung eine Neuentdeckung. Hier wird entschleunigt. Ein Theaterstück, ein Schauspiel auf Papier, das in einem einfachen Holzrahmen gezeigt und mit Sprache belebt wird. Martina Backs ließ sich mit den Kindern von der magischen Wirkung begeistern.
 
Die Auswahl der Geschichten - vorgefertigte Bildtafeln - ist überschaubar. So entstand spontan die Idee, eine eigene Geschichte zu gestalten. Martina Backs, aus deren Hand unter anderem die Meerestiere im Monte Mare Erlebnisbad in Obertshausen stammen, zeichnete die Vorlagen. Sie erzählte den Kindern die Handlung der Geschichte. Bei entspannender Musik konnten sie sich dem Ausmalen widmen und ganz in den Malprozess eintauchen. Die Technik der Kamishibai-Erzählung funktioniert mit einem Text, den der Erzähler auf der Rückseite der Bildtafeln ablesen kann. So war also der nächste Schritt, die Rückseiten mit dem passenden Text zu bekleben. Für die Haltbarkeit wurden die Tafeln laminiert.
 
Nach all diesen Arbeitsschritten kam der große Moment. Die Vorführung der Geschichte mit allen Beteiligten in der Kinder-Gruppe. Stolze Gesichter strahlten der Erzieherin Backs entgegen. Wer bei welchen Bildern mitgewirkt hatte, wurde extra erwähnt und es ergaben sich interessierte Gespräche unter den Kindern. Einige hatten sich so intensiv mit der Geschichte befasst, dass sie selbst die Rolle des „Erzählers“ übernehmen konnten.
 
„Das Kamishibai eröffnet viele Möglichkeiten für Dialoge, ganz nebenbei kann der Wortschatz erweitert werden, da wie bei einem Bilderbuch das Bild erklärend wirkt. Das fördert sowohl jüngere Kinder als auch Kinder mit Mehrsprachigkeit. Das gemeinsame Erleben von Spannung und Unterhaltung, mit anderen Gefühle und Gedanken zu teilen, dass erzeugt ein ,Sich-Miteinander-verbunden‘ fühlen“, erläutert Ingrid Hutzenthaler, Fachkraft für das Bundesprogramm „Sprach-Kita“. „Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sprachliche Bildung besonders wirksam ist, wenn sie früh beginnt. Diese Kamishibai-Geschichte gibt viele Anlässe, um den Spracherwerb und die Sprachentwicklung der Kinder anzuregen.“
 
„Die Idee mit dem Erzähltheater ist einfach super. Spielerisch lernen die Kinder dabei neue Wörter. Die sprachliche Förderung in der Kita gibt den Kindern die Möglichkeit, ihr Leben aktiv zu gestalten“, sagt Erster Stadtrat Michael Möser. Das in der Kindertagesstätte Im Trinkborn angebotene Programm Sprach-Kitas - „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ - ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Spielerisch den Wortschatz erweitern: Mit dem selbst hergestellten Kamishibai ist das in der Kita Im Trinkborn möglich. Foto: Kita Im Trinkborn
Spielerisch den Wortschatz erweitern: Mit dem selbst hergestellten Kamishibai ist das in der Kita Im Trinkborn möglich. Foto: Kita Im Trinkborn

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