Stadt Obertshausen

Analog statt digital: Mit der öffentlichen Fundsachen-Versteigerung am Rathaus Schubertstraße sind Bürgermeister Roger Winter und Erster Stadtrat Michael Möser neue Wege gegangen. Statt wie in den vergangenen Jahren im Internet  sind die Fundsachen der Stadt Obertshausen nun live versteigert worden. Für alle Beteiligten am Rathaus Schubertstraße ein neues Erlebnis. Den beiden „Auktionatoren“ und auch den Besucherinnen und Besuchern hat es sichtlich Spaß gemacht.
 
Für 23 herrenlose Fahrräder haben Roger Winter und Michael Möser neue Besitzerinnen und Besitzer gefunden – und das zum Schnäppchenpreis. Das günstigste Rad ging für fünf Euro weg, am meisten brachte ein Holland-Rad ein, für dieses musste die neue Besitzerin 210 Euro zahlen.
 
In den vergangenen Monaten hatte sich im städtischen Fundbüro so einiges angesammelt – vor allem Fahrräder. Werden die Fundsachen trotz öffentlicher Bekanntmachung nach sechs Monaten nicht vom Eigentümer abgeholt, so hat der ehrliche Finder Anspruch. Wird dieses Recht nicht wahrgenommen oder handelt es sich bei den Fundsachen um Gegenstände, die in öffentlichen Gebäuden oder Verkehrsmitteln gefunden wurden, gehen sie in den Besitz der Stadt Obertshausen über. Diese Wertgegenstände werden dann versteigert.
 
In Reih und Glied standen die 30 Drahtesel vor dem Rathaus. Ein weiß-rotes Flatterband sicherte den Bereich der Fundsachen ab. „Gesperrt für Versteigerung“ war auf einem Zettel zu lesen. Rund 30 Minuten vor Beginn der Versteigerung versammelten sich die ersten Interessenten vor dem Verwaltungsgebäude, um die Fundsachen zu sichten. Einige prüften mal den Luftdruck, andere warfen zum Beispiel einen Blick auf Bremsen. Über die Funktionstüchtigkeit der Räder gab dann auch Erster Stadtrat Michael Möser Auskunft.
 
Die Regeln der der Versteigerung hatte Bürgermeister Roger Winter schnell erklärt: In Fünfer-Schritten durften die Anwesenden durch Handzeichen Gebote für die Fundsachen abgeben. „Die Fundsachen gibt es nur gegen Barzahlung“, erklärte der Rathaus-Chef Roger Winter. Ein weitere Grundsatz der Versteigerung: Gekauft wie gesehen.
 
Die ersten vier Fund-Fahrräder – vor allem für Kinder - brachte die Rathaus-Spitze nicht unters Volk. „Ich glaube, jetzt werden die Fahrräder größer, vielleicht wird dann auch die Vermarktung größer“, sagte Roger Winter schmunzelnd. Und er sollte Recht behalten. Für 20 Euro ging Fund-Rad 163/2016 weg. Dann packte die Anwesenden das Bieter-Fieber. Auch eine Handsäge fand eine neue Besitzerin. Mit Witz und Charme preisten Bürgermeister Roger Winter und Erster Stadtrat die Obertshausener Fundstücke an. „Ein Fahrrad mit Korb – ein echtes Schmuckstück“, informierte Michael Möser. Und ergänzte: „Wie immer, die Luft sollte kontrolliert werden.“
 
Insgesamt 24 Mal ließ der Erste Stadtrat den Hammer fallen und Fundsachen wechselten den Besitzer. Eine vierstellige Summe spülte die Versteigerung in die Stadtkasse. Und wer von den rund 100 Besucherinnen und Besucher kein Glück bei der Versteigerung hatte, der konnte zumindest ein Wurst und ein Getränk am Verpflegungsstand erwerben. Die Mitglieder des Event-Kultur-Clubs sorgten während der Veranstaltung für Bewirtschaftung.
 
„Die Versteigerung war ein echtes Erlebnis – der Spaßfaktor fehlt im Netz einfach“, sagt Bürgermeister Roger Winter. Und auch Erster Stadtrat Michael Möser ist mit dem Ergebnis der Veranstaltung zufrieden.