Stadt Obertshausen

Sie hat ein stolzes Alter: Hildegard Bühl hat jüngst ihren 90. Geburtstag gefeiert. Bei einer Feiertsunde gratulierten auch Bürgermeister Roger Winter und Erster Stadtrat Michael Möser der Obertshausener Ehrebürgerin. Bevor jedoch im großen Sitzungssaal im Rathaus an der Schubertstraße andächtige Stille einkehrte, nahm Hildegard Bühl bereits zahlreiche Gratulationen der geladenen Gäste entgegen. Wegbegleiter und Freunde waren gekommen, um mit ihr auf den 90. Geburtstag anzustoßen. „Sie haben sich, wie die vielen Gratulanten und Glückwünsche aufs Schönste zeigen, in unserer Stadt viel Ansehen erworben“, betonte Roger Winter in seiner Ansprache.
 
Mit unermüdlichem Einsatz hat sich Hildegard Bühl ins Stadtleben eingebracht und war mehr als 29 Jahre in Obertshausen ehrenamtlich und politisch tätig: Von 1972 bis 2001 war sie Stadtverordnete; von 1977 bis 1993 Vorsitzende des Sozialausschusses. Den Vorsitz der CDU-Fraktion führte sie von 1979 bis 1993 und von 1993 bis 2001 war sie Stadtverordnetenvorsteherin. Ihr Wirken war in all den Jahren vielfältig. Von 1979 bis 2000 war sie im Kuartorium der Caritas-Sozialstation Obertshausen tätig, seit 1991 sogar als Vorsitzende. Von 1981 bis 1988 waren Hildegard Bühl als Schöffin und von 1989 bis 1997 als Jugendschöffin beim Amtsgericht Offenbach tätig. Und darüber hinaus von 1991 bis 2001 Ortsgerichtsschöffin beim Ortsgericht der Stadt Obertshausen. Sie war auch Mitglied in der Verbandsversammlung des Gasversorgungsverbandes der Stadt Obertshausen (1984 bis 1997). Und auch im Volksbildungswerk hat sie sich stark engagiert: von 1989 bis 2003 als Vorstandsmitglied.
 
„Mit all diesen Tätigkeiten haben Sie bleibende Spuren hinterlassen, damit haben Sie unsere Stadt geprägt. Darauf dürfen Sie mit Recht stolz sein“, sagte Roger Winter bei der Feierstunde und zog Bilanz über das Lebenswerk von Hildegard Bühl. Zahlreiche Auszeichnungen von Verdienstmedaillen der Stadt über den Landesehrenbrief bis hin zum Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland unterstreichen dies.
 
Der Obertshausener Rathaus-Chef sagte Danke für den großen Einsatz von Hildegard Bühl zum Wohle der Stadt. Sie sprühe auch heute noch vor Engagement. Einen „Rückzugsort und Kraftquell“ habe sie im Privaten gefunden. Dies bestätigte auch die Jubilarin in ihrer Ansprache.
 
Weitere Grußworte zum 90. Geburtstag sprachen Ulrike Sieger-Koser für die Senioren-Union sowie Hildegard Ott für die Seniorenhilfe. Beide verbindet eine lange Vertrautheit mit Hildegard Bühl. Als „politische Ziehmutter und erfahrene Kollegin“ bezeichnete Ulrike Sieger-Koser die Jubilarin in ihrem Grußwort. Seit mehr als drei Jahrzehnten kennen sie sich bereits. Als „Geburtshelferin der Seniorenhilfe Obertshausen“ kennt Hildegard Ott die engagierte Hildegard Bühl.
 
Durch ihr Wirken hat Hildegard Bühl viel in Obertshausen bewegt. Und das, obwohl die gebürtige Wiesbadenerin zu Beginn gar nicht in Obertshausen bleiben wollte. Über die Politik, so hoffte sie, würde sie leichter Anschluss in Obertshausen finden – und so war es dann auch. Ihr Mann Rudolf folgte ebenfalls in die CDU-Reihen.
 
Rückblickend ist Hildegard Bühl glücklich über ihr Leben in Obertshausen und über das, was sie erreicht hat. Ein Herzenswunsch von ihr während der politischen Arbeit war der Bau des Alten- und Pflegeheims in Obertshausen, dies hob sie in ihrer Ansprache hervor. Das Haus Jona sei „ein Segen für die gesamte Stadt“. Auch die Musikschule für Obertshausen war ihr wichtig. So freute sich Hildegard Bühl während der Feierstunde besonders über die musikalischen Glückwünsche, die Waldemar Szymanski und seine Tochter Sophia überbrachten. Es war ein Abend voller Erinnerungen und Emotionen.