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Rolf Herberg heißt der neue und erste Radverkehrsbeauftragte der Stadt Obertshausen, der seine ehrenamtliche Tätigkeit zum 1. August aufgenommen hat. Die Begeisterung fürs Radfahren begleitet ihn seit seinen Kindesbeinen. Der 1956 in Hagen am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets geborene und in einer fünfköpfigen Familie aufgewachsenen Rolf Herberg kaufte sich sein erstes gebrauchtes Rennrad als 15-Jähriger. Seine erste Tagestour führte ihn über 160 Kilometer von seiner Heimatstadt nach Köln und zurück. „Ich war so begeistert, dass ich auf einer neunprozentigen Gefällstrecke sogar übermütig einen Linienbus überholt habe“, erinnert sich Rolf Herberg, aber auch daran, dass die Bremsen bei weitem nicht die heutige Qualität besaßen.
Das Rad hatte er von seinem ersten angesparten Ausbildungsgeld finanziert. Bedingt durch das in den 60er Jahren in manchen Bundesländern eingeführte Kurzschuljahr, durch das der Schuljahresbeginn bundesweit auf Anfang August gelegt wurde, hatte Rolf Herberg bereits mit 15 Jahren seine Mittlere Reife abgelegt und startete unmittelbar danach seine Ausbildung zum Speditionskaufmann bei der Firma Schenker. Durch eine interne Zusatzausbildung spezialisierte er sich auf das Eisenbahnwesen und organisierte viele Jahre den europaweiten Transport von Industriegütern bei verschiedenen Logistikdienstleistern, bis er 47 Jahre später in Rente ging.
Die berufliche Reise führte ihn über Frankfurt und Hamburg wieder zurück ins Rhein-Main-Gebiet. Seit 1989 wohnt er in Obertshausen. 2012 trat Rolf Herberg in den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) ein, nachdem er auf einer Ausstellungsmesse gesehen hatte, dass der Verband nicht nur Radtouren anbietet, sondern sich auch verkehrspolitisch engagiert. „Mein Interesse und meine Freude am Radfahren haben dazu geführt, dass ich seit 2022 Radtouren für den ADFC Rodgau, zu dem auch Obertshausen gehört, anbiete“, sagt Rolf Herberg, dessen Radtourengruppe rasch anwuchs.
Der ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte für die Stadt Obertshausen ist Bindeglied zwischen Bürgerschaft und Verwaltung. So war es die Idee des Klimabeirats, besetzt aus Politik und Verwaltung, die Chance zu nutzen, durch die Stärkung der ehrenamtlichen Aktivität den Bereich Klimaschutz damit weiter zu optimieren. Die Stelle „Ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte“ soll dabei nicht nur Anliegen aus der Bürgerschaft ins Rathaus bringen, sondern auch mit der Expertise in die Planung konkreter Projekte eingebunden werden. Nach der Befürwortung durch den Klimabeirat hatten die Stadtverordneten die Schaffung der neuen Stelle beschlossen.
Auch Nachbarkommunen wie Heusenstamm, Dreieich, Langen und Dietzenbach haben einen ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten etabliert. Auch in der Bevölkerung Obertshausens war schon der Wunsch nach einem ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten im Rahmen der Aktion Stadtradeln zu vernehmen.
Mit Rolf Herberg präsentiert die Stadt Obertshausen nun einen begeisterten Pedaleur als ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten, der als gelegentlicher Fußgänger, Auto- oder Bahnfahrer auch die Interessen der anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer nicht aus dem Auge verliert. „Bedingt durch die gegebene Straßenbreite wäre in Obertshausen ein Einbahnstraßensystem im Interesse aller Verkehrsteilnehmer zielführend“, formuliert Rolf Herberg eine langfristige Idee und wünscht sich kurzfristig an einigen Stellen Radüberholverbotsschilder. „Vielen Autofahrern ist nicht mehr bewusst, dass sie beim Überholen eines Fahrrads innerorts eineinhalb Meter und außerorts gar zwei Meter Mindestabstand einhalten müssen“, sagt Rolf Herberg. Deswegen initiiert die Stadt gerade eine Aufmerksamkeitskampagne, in der die städtischen Fahrzeuge nach und nach mit einem Aufkleber am Heck versehen werden, der die Autofahrer sensibilisieren soll.
„Auch sollte das Zuparken der Rad- und Fußgängerwege stärker geahndet werden“, findet Rolf Herberg und wirbt für die Internetseite meldeplattform-radverkehr.de, auf der Mängel auf Radwegen leicht gemeldet werden können.
„Generell ist der Straßenverkehr ist für Viele ein sehr emotionales Thema“, ergänzt Jan-Georg Knappe, der seit April vergangenen Jahres Klimaschutzmanager der Stadt ist. „Rolf Herberg ist durch seine Erfahrung und Ruhe die ideale Besetzung, um die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger bezüglich des Radfahrens zu bündeln und in die Verwaltung zu tragen. Gleichzeitig kann er die städtischen Informationen gut nach außen transportieren“, erklärt Bürgermeister Manuel Friedrich.
Stadt Obertshausen
Schubertstraße 11
63179 Obertshausen
Tel.: 06104 703 1112
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