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"Ein Tag, zur Achtung vor dem Leben eines jeden Menschen"

Stilles Gedenken nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Alten Friedhof. 
Foto: Stadt Obertshausen
Stilles Gedenken nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Alten Friedhof.
Foto: Stadt Obertshausen

Der Volkstrauertag wurde erstmals 1925 begangen. Damals noch Anfang März. Ab 1952 fand in einigen Bundesländern der Volkstrauertag erstmals am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent statt. Dieses Datum wurde innerhalb weniger Jahre bundesweit übernommen. Dieses Jahr richtete die Stadt Obertshausen erstmals eine zentrale Gedenkfeier anstelle der bisherigen zwei Kranzniederlegungen auf beiden Friedhöfen aus. Ort der ersten zentralen Gedenkfeier war der Alte Friedhof am Rembrücker Weg.
 
„Geplant ist ein jährlicher Wechsel zwischen den Stadtteilen“, sagte Bürgermeister Manuel Friedrich, der in der Trauerhalle neben Vertretern der Kommunalpolitik auch den Bundestagsabgeordneten Björn Simon, Vertreter der Sozialverbände, der Reservisten, der Feuerwehr und zahlreicher Vereine begrüßte. „Wir gedenken heute den Toten aller Kriege“, betonte Manuel Friedrich in seiner Ansprache und erinnerte daran, dass 60 Millionen Menschen in beiden Weltkriegen gestorben sind. Eine nahezu unvorstellbare Zahl, die durch das Leid der Angehörigen noch an Tragweite zunimmt. „Schon oftmals in der Geschichte hat sich gezeigt, dass der Mantel der Zivilisation dünn ist und der Mensch des Menschen Feind werden kann. Auch deswegen ist der Volkstrauertag ein Tag, der zur Achtung vor dem Leben eines jeden Menschen, gleich welcher Herkunft, welchen Glaubens und welcher Überzeugungen, aufruft“, sagte Manuel Friedrich. Er berichtete von mehreren Begegnungen der vergangenen Wochen mit älteren und jüngeren Menschen, die wieder Angst vor einem Krieg spürten. „Auch deswegen sollten wir das Gute in der Gesellschaft stärken. Wir wollen unsere Verbindungen als Stadt in die Welt ausbauen, beispielsweise durch einen Freundschaftsvertrag mit Caravaca de la Cruz und eine Solidaritätsvereinbarung mit der westukrainischen Stadt Nowowolynsk“, blickte Manuel Friedrich nach vorne.
 
„Reicht ein Denkmal aus Stein“, hatte Kornelia Kachunga, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde eingangs gefragt, um die Antwort selbst zu geben: „Ein Denkmal aus Stein allein berührt nicht, verändert nicht unser Denken und motiviert nicht zum Handeln. Die eindringlichen Erzählungen meines Mannes jedoch, der Mitte der 90er Jahre im Osten Kongos während des Kriegs in Ruanda in Gewehrläufe geblickt, Tote, Leid und Verletzte gesehen hatte, berühren mich und machen mich betroffen. Sie motivieren mich, mich für Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit einzusetzen.“ „Für alle, die sich in ihrem Umfeld um Frieden bemühen. Für alle, die Streit schlichten“, begann Pfarrer Norbert Hofmann seine Friedenslitanei, die mit dem Gebet für die Verstorbenen endete. „Es ist wichtig, die Rechte aller Menschen zu achten, denn wir sind alle wertvolle Teile der Menschheitsfamilie“, sagte Syed Salman Shah, Imam der Ahmadiyya-Gemeinde Offenbach sowie islamischer Theologe und Oguz Eroglu, stellvertretender Vorsitzender der Ditib-Gemeinde Obertshausen, schloss: „Hilfreich für uns ist es zu wissen, dass es eine jenseitige Welt gibt. Frieden beginnt in unseren Herzen und in unseren Beziehungen zueinander. Daraus wächst die Verantwortung, eine Welt zu schaffen, in der Konflikte friedlich und im Dialog gelöst werden.“
 
Anschließend wurden drei Kränze am Ehrenmal niedergelegt. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom Frauenchor „Musica querbeet“ des Volkschors Germania unter der Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund.

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