Bereits zum vierten Mal wird in einer Kooperation der Musikschule Obertshausen und der Sonnentauschule ein Kindermusical aus der Reihe „Ritter Rost“ einstudiert.
„Im Dezember habe ich mich mit Frau Galindez-Nees, der Leiterin der Theater-AG an der Sonnentauschule, getroffen und über die Stück-Auswahl gegrübelt“, sagt Peter Krausch, der das Projekt musikalisch leitet.
Geeinigt wurde sich auf „Ritter Rost und das Einhorn“, in dem (nicht nur) ein plötzlich auftauchendes Einhorn für viel Chaos auf der Eisernen Burg sorgt. Die Erarbeitung der Grundlagen des Musiktheaters beginnt bei einem solchen kooperativen Projekt bereits bei der Auswahl der Mitwirkenden, die sich in einem Casting Ende Januar 2025 für eine Rolle im Musical vorstellen konnten. Dazu erhielten die Kinder nach den Weihnachtsferien einen Anmeldezettel mit einem QR-Code, über den sie dann zwei Lieder der Episode hören und üben konnten. Am Casting nahmen 17 Kinder teil und ausgewählt wurden, laut Krausch, „exzellente Hauptdarsteller und viele motivierte Nebendarsteller“.
Die Entwicklung und Ausprägung musikalischer Fähigkeiten, die durch die Vorbereitung auf das Casting ihren Anfang nahmen, wird seit Februar in den regelmäßigen Proben weiter gefördert. Mit den Hauptdarstellerinnen und Hauptdarstellern werden ihre wichtigsten Songs geübt und mit den Chören, die sich aus allen Kindern der dritten Klassen der Sonnentauschule und der Chor-AG zusammenstellen, erarbeitet Peter Krausch die ersten Chorlieder. Auch die Chöre der Joseph-von-Eichendorff-Schule und der Waldschule sind hier mit dabei, dort begann die Probenarbeit nach den Osterferien.
Kinder aus ganz Obertshausen können dort also ihre musikalischen und darstellerischen Fähigkeiten entwickeln, aber es gibt noch weitreichendere Ziele bei einem solchen Großprojekt. Sich eine Rolle zu erarbeiten und auf der Bühne zu präsentieren, steigert das Selbstwertgefühl und fördert gleichzeitig die Fähigkeit, sich in einer Gruppe einzufinden. Es besteht somit die Möglichkeit zur Entfaltung der Persönlichkeit, aber es wird auch die Unterordnung unter die Gesamtidee des Werkes und die Zusammenarbeit mit anderen trainiert.
„Insgesamt empfinde ich die Motivation der Kinder als auffällig hoch. Eine Darstellerin kann beispielsweise nicht nur bereits ihren eigenen Text auswendig, sondern souffliert auch eifrig auswendig für die Rollen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler,“ berichtet Peter Krausch.
Ein Fortschritt in der Entwicklung der Konzentrationsfähigkeit, des Gedächtnisses und auch sprachlicher und sozialer Fähigkeiten sind demnach bereits in der beginnenden Probenarbeit zu erkennen.
Die Mitwirkenden lernen außerdem, aufeinander und auf die Musik zu hören, und erleben die ganz besonderen Herausforderungen des Musizierens und Singens im Ensemble. Musikalisch sieht Peter Krausch die Episode sehr abwechslungsreich, die Lieder seien, wie so oft bei Ritter Rost, ein Höhepunkt, textlich wie musikalisch. Die Spannweite der Genres reiche diesmal allerdings besonders weit, was es herausfordernd mache, allen Songs gleichermaßen gerecht zu werden. Einige Lieder sind beispielsweise eher orientalisch geprägt und durch viele Taktwechsel im Song recht schwer zu singen und zu spielen. Die Band für das Musical ist bereits zusammengestellt und hat die Probenarbeit ebenfalls nach den Osterferien begonnen. Sie besteht aus einer Mischung von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften der Musikschule, wobei letztere den geringeren Anteil ausmachen.
Die jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten werden im Laufe des Projekts in ihren Sinneswahrnehmungen geschult und lernen, sich in der Zusammenarbeit mit den Darstellenden auf der Bühne zu koordinieren, sodass aus den vielen Einzelteilen der Probenarbeit letztlich ein großes Ganzes entsteht.
Aufgeführt wird „Ritter Rost und das Einhorn“ am Sonntag, 29. Juni, im Bürgerhaus an der Tempelhofer Straße. Bis dahin heißt es noch, fleißig weiter zu proben, bis alles bühnenreif ist. Kostüm, Maske, Licht und Technik kommen dann noch dazu und machen die Aufführung zu einer echten Erfahrung des Musiktheaters – fast wie in einem wirklichen Konzerthaus. Und wer weiß, vielleicht entdeckt hier ja auch das ein oder andere Schauspiel- und Gesangstalent das Scheinwerferlicht als eine anzustrebende berufliche Perspektive.
Die Musikschule Obertshausen und die Kinder der Sonnentauschule, Waldschule und Joseph-von-Eichendorffschule freuen sich jedenfalls auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher des großen Spektakels – und auf den Applaus am Ende einer gelungenen Aufführung.
Der Kartenvorverkauf beginnt am Montag, 2. Juni. Tickets zum Vorverkaufspreis von acht Euro für Erwachsene und fünf Euro für Kinder ab drei Jahren gibt es im Musikschulbüro (Rathaus Beethovenstraße, erstes Obergeschoss) oder am Empfang im Rathaus Schubertstraße. Kinder bis drei Jahren und Menschen mit einer Behinderung haben freien Eintritt.
Fragen zu den Veranstaltungen und zum Unterrichtsangebot beantwortet das Team der Musikschule gern unter Telefon: 06104 7034222 oder per E-Mail: musikschule@obertshausen.de.