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Aus dem Rathaus

Abschied und Neuanfang an einem Tag

Manuel Friedrich (vorne mit seiner Frau Verena) ist neuer Bürgermeister Obertshausens. Am 24. Juni tritt er seinen Dienst an und folgt Roger Winter (mit seiner Frau Heike) im Amt. Stadtverordnetenvorsteherin Julia Koerlin nahm die Amtseinführung vor. 
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Manuel Friedrich (vorne mit seiner Frau Verena) ist neuer Bürgermeister Obertshausens. Am 24. Juni tritt er seinen Dienst an und folgt Roger Winter (mit seiner Frau Heike) im Amt. Stadtverordnetenvorsteherin Julia Koerlin nahm die Amtseinführung vor.
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen

Nun ist er offiziell vollzogen - der Wechsel an der Obertshausener Rathaus-Spitze: Manuel Friedrich folgt Roger Winter in seinem Amt. Seinen Dienst tritt der jüngste Bürgermeister im Kreis Offenbach allerdings erst am 24. Juni an. Im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung, die im Bürgerhaus Hausen tagte, fand die Amtseinführung von Manuel Friedrich statt. Gleichzeitig stand auch die Verabschiedung des scheidenden Bürgermeisters Roger Winter auf der Tagesordnung. Eigentlich hätte diesem Anlass ein großer Empfang gebührt, aufgrund der aktuellen Corona-Situation gab es dies jedoch nur im reduzierten Rahmen. Weniger Gästen und mehr Abstand.
 
Wehmut klang bei der Rede des Ersten Stadtrats Michael Möser mit, der Bürgermeister Roger Winter nicht nur mit einer Urkunde, sondern auch mit sehr persönlichen Worten verabschiedete. Denn nicht nur die Politik verbindet die beiden Männer, auch eine lange Freundschaft. Ebenfalls im beruflichen Umfeld harmonierten die zwei Amtsträger. Michael Möser berichtete von einer „sechsjährigen produktiven Zusammenarbeit“ mit dem engagierten Bürgermeister Roger Winter, der sich seinem Amt mit Haut und Haaren verschrieben hätte. „Es ging uns immer um die Sache, und in fast allen Fällen konnten wir deshalb an einem Strang ziehen.“ Und so schätzt er vor allem die klaren Worte, die Roger Winter oft fand und oft mit dem prägenden Satz „Und das gehört auch zur Wahrheit dazu“ beendete.
 
Klare Gedanken hat der scheidende Bürgermeister in seiner Amtszeit gebraucht und gefunden – bei der Flüchtlingskrise, der Haushaltskonsolidierung oder auch jetzt bei der Corona-Krise. „Du hast Dir sicher eine ruhigere Abschiedszeit gewünscht“, sagte Michael Möser. Aber auch diese Zeit hat Roger Winter gemeinsam mit seiner Verwaltung verantwortungsvoll gemeistert. So habe er in seinem Amt stets großes Engagement bewiesen und ein offenes Ohr für Anliegen aller Art gehabt. Ein besonderes Anliegen war Roger Winter in seiner Amtszeit der Aufbau der Servicestelle Besser Älter Werden. Auch das größte Bauprojekt Obertshausens der vergangenen Jahrzehnte wurde in dieser Zeit angegangen, geplant und steht nun kurz vor der Fertigstellung: das Familienzentrum.
 
Es waren sechs abwechslungsreiche Jahre für Roger Winter. Und immer hatte er das Gemeinwohl der Stadt im Blick – auch wenn er bei rund 25.000 Einwohnerinnen und Einwohner nicht immer alle glücklich machen konnte. Meinungen sind verschieden – in der Gesellschaft und der Politik. So lobte Stadtverordnetenvorsteherin Julia Koerlin die immer faire Zusammenarbeit von Roger Winter. Diese Meinung bezeugten auch weitere Redner an diesem Abend.
 
Es gab viele Herausforderungen, viele Aufgaben und viele Gespräche, aber es hat sich gelohnt. „Aber es sind häufig die kleinen Momente, die mir in Erinnerung bleiben und mich glücklich machen. Wie oft haben wir auch in unserem Dezernatsteam gelacht trotz aller widrigen Nachrichtenlage und konnten somit mit neuen Elan die Aufgaben anpacken“, berichtete Roger Winter. Als unabhängiger Kandidat war Roger Winter gestartet: „Ich kann Ihnen versichern, dass ich nach wie vor ein wertkonservativer Ökologe mit liberalen und sozialen Ansichten bleibe.“
 
„Manches was mir wichtig war konnte ich in die richtigen Bahnen lenken oder entscheiden. Eine gute und sehr effiziente Gremienarbeit, die deutliche Verbesserung der Vereinsförderung, die Neugestaltung des Beethovenparks, der Aufbau der sozialen Infrastruktur mit auch einer aufsuchenden Sozialarbeit mit der Servicestelle Besser Älter Werden. Insgesamt haben wir eine rundum leistungsfähige und motivierte Verwaltungsmannschaft“, sagte Roger Winter. „Insgesamt ist das Bürgermeisteramt ein schmaler Weg zwischen Superstar und Superdepp“, betonte der scheidende Bürgermeister und wünschte seinem Nachfolger das notwendige Glück und die notwendige Ausdauer.
 
Und so überreichte Roger Winter seinem Nachfolger die Ernennungsurkunde, die er stolz in den Händen hielt. Stolz darf der 34-Jährige auch sein, auf einen erfolgreichen Wahlkampf mit einem – auch für ihn- überraschenden Ergebnis bereits im ersten Wahlgang. „In den letzten Wochen ist wenig und gleichzeitig viel geschehen. Den Grund hierfür, meine Damen und Herren, kennen wir alle: das Corona-Virus“, sagte Manuel Friedrich in seiner Rede. Er weiß, dass die Pandemie und die daraus resultierenden Folgen ihn als Bürgermeister vor besondere Herausforderungen stellen wird. „Aber wie wir alle wissen – kein Politiker der Welt sucht sich die Krisen, die er zu bewältigen hat, aktiv aus.“
 
Manuel Friedrich freut sich auf seine Amtszeit und bleibt bei seinem Credo „Zuhören, verstehen, realisieren“ – so hat er es in seiner Rede versprochen. „Mein Amt trete ich mit großer Ehrfurcht an, ich bin mir der besonderen Bedeutung und Verantwortung der Aufgaben, die ab 24. Juni auf mich zukommen werden, bewusst. Da ich ein optimistischer Mensch bin, möchte ich die Corona-Krise jedoch nicht nur als negativ abtun, sondern auch als Chance sehen.“ Ebenso wie sein Vorgänger ist auch Manuel Friedrich als unabhängiger Kandidat angetreten.
 
Nach Amtseiführung und Verpflichtung von Manuel Friedrich folgten Parlamentsbeiträge von Stadtverordnetenvorsteherin Julia Koerlin sowie den Fraktionsvorsitzenden Anthony Giordano (CDU), Walter Fontaine (SPD), Rudolf Schulz (Bürger für Obertshausen), Dr. Klaus-Uwe Gerhardt (Bündnis 90/Die Grünen) sowie von Fraktionsvorsitzender Elke Kunde (FDP). Sie wünschten dem neuen Bürgermeister viel Erfolg für sein Amt und verabschiedeten sich gleichfalls von Roger Winter und wünschten ihm gutes Gelingen für seinen weiteren beruflichen Weg.
 
Trotz Corona erlaubten es die Vorgaben auch einige Ehrengäste im Bürgerhaus zu begrüßen. Und so nahmen auch sie gern die Chance wahr, ihr Wort an Roger Winter und Manuel Friedrich zu richten. „In der Demokratie gehört der Wechsel eigentlich dazu“, betonte Kreisbeigeordneter Carsten Müller. Er hatte Roger Winter als „kritisch, aber besonnen“ kennengelernt. Für den Nachfolger Manuel Friedrich hatte er noch einen Ratschlag: „Habe den Mut auch mal Nein zu sagen.“ Für den Hessischen Städtetag sprach der geschäftsführende Direktor Dr. Jürgen Dieter. Er dankte Roger Winter für seine „umgängliche Art mit direkter Weise“ und zeigte Manuel Friedrich die Chancen trotz Krise auf. Als ehemaliger Bürgermeister von Mühlheim sprach Karl-Christian Schelzke bei seinem letzten öffentlichen Auftreten als geschäftsführender Direkt des Hessischen Städte- und Gemeindebunds. Er plauderte von den goldenen Regeln im Umgang mit Bürgermeistern. Beste Grüße von den Bürgermeistern im Kreis Offenbach überbrachte Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt. Und so versprach er Manuel Friedrich, dass es an guten Ratschlägen nicht mangeln werde. Dabei soll er sich in seinem Amt nicht verbiegen lassen. Für die Zukunft wünschte er Roger Winter alles Gute und drückte sein Bedauern aus: „Denn eigentlich können wir auf so engagierte Menschen wie Sie nicht verzichten.“ Für den Vereinsring sprach Stadtrat und Vorsitzender des Vereinsrings Obertshausen, der sich auf Besuch bei den Veranstaltungen in Obertshausen freut.
 
Mit einer Videobotschaft verabschiedete sich Laakirchens Bürgermeister Fritz Feichtinger von Roger Winter und begrüßte gleichzeitig Manuel Friedrich als neuen Kollegen innerhalb der Städtepartnerschaft. „Und jedem Anfang liegt ein Zauber inne“, zitierte Fritz Feichtinger Hermann Hesse. Für Manuel Friedrich beginnt am 24. Juni die Zeit als Bürgermeister. Und auch für Roger Winter fängt Neues an. Was, das konnten ihm an diesem Abend auch die zahlreichen Redner nicht entlocken.

Mit Rede, Urkunde und Geschenk verabschiedete Erster Stadtrat Michael Möser (rechts) Roger Winter als Bürgermeister. 
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Mit Rede, Urkunde und Geschenk verabschiedete Erster Stadtrat Michael Möser (rechts) Roger Winter als Bürgermeister.
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen

Manuel Friedrich leistete im Bürgerhaus Hausen seinen Amtseid. Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Manuel Friedrich leistete im Bürgerhaus Hausen seinen Amtseid. Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Am vergangenen Donnerstag (28. Mai) bekam Manuel Friedrich seine Ernennungsurkunde überreicht. Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Am vergangenen Donnerstag (28. Mai) bekam Manuel Friedrich seine Ernennungsurkunde überreicht. Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen

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