Stadt Obertshausen

Seit März 2020 bestimmt die Pandemie unser aller Leben und ist auch an den Bibliotheken nicht spurlos vorbeigegangen. Während des ersten Lockdowns im Frühjahr waren die Stadtbüchereien 6 Wochen geschlossen. Ende April konnten sie unter Auflagen für den Publikumsverkehr wieder öffnen: begrenzte Besucherzahlen, Tragen einer Maske, Abstand halten, ausreichend Frischluftzufuhr, bereitstehendes Desinfektionsmittel, der Arbeitsbereich der Angestellten ist durch eine Plexiglasscheibe getrennt.
 
Der Ausleihbetrieb lief nur langsam wieder an, viele Leser*innen wussten nicht, dass wieder geöffnet ist, bzw. gerade Personen, die der Risikogruppe angehören haben erst mal verhalten abgewartet. Insgesamt waren die Büchereien 134 Stunden weniger geöffnet als im Vorjahr und sogar 210 Stunden weniger als 2018.
 
Umso erfreulicher ist es, dass die Ausleihzahlen im Vergleich zu 2019 sogar leicht gestiegen sind. Sie gingen im physischen Bereich zwar etwas zurück, vor allem – wie schon seit Jahren - bei den Sachbüchern, nahmen in der Onleihe aber ca. um den gleichen Wert zu.
 
Insgesamt lagen sie bei 73.898 (2019: 72.516), wobei davon 19.378 auf die Onleihe entfielen (2019: 16.682). Damit ist Obertshausen eine von nur vier Bibliotheken im Kreis Offenbach, in denen es einen Anstieg der Ausleihen gab.

Da ein längerer Aufenthalt und das Treffen von Gruppen in den Büchereien nicht gestattet war, konnten die Bücherei 2020 nicht als sogenannter 3. Ort zum Lernen genutzt werden. Ebenso entfiel die Bücherei als sozialer Treffpunkt (Eltern mit Kindern oder ältere Leute, die sich mit Bekannten verabredeten). Dennoch äußerten viele Besucher eine große Dankbarkeit über die umfassenden Angebote und den guten Service der Büchereien
 
Einen Zuwachs in den Ausleihzahlen erzielten vor allem erneut die Kinder- und Jugendbücher, dieser Trend ist bereits seit 2016 zu beobachten. Seit Jahren führen hier Reihen wie „Gregs Tagebuch“ von Jeff Kinney oder „Lotta-Leben“ von Alice Pantermüller die Beliebtheitsskala an.
 
Auch Zeitschriften wurden vermehrt mitgenommen, auf gute Resonanz stießen vor allem die neuen Abonnements „kochen und genießen“, „GartenFlora“, und „good health“, die für die Bücherei in der Kirchstraße abgeschlossen wurden.
 
Bei den Non-Books sind die Toniefiguren für Kinder nach wie vor ein Ausleihrenner, im Schnitt wurde jede Figur 11 Mal/Jahr ausgeliehen. Auch die DVDs wurden - trotz zunehmendem Angebot an Streamingdiensten – gut angenommen, allen voran der Film „Die drei !!!“ nach der ebenfalls sehr beliebten Buchreihe.

Das Jahr 2020 endete für die Büchereien im tatsächlichen Sinne mit einem Knaller. Der zunehmende Vandalismus im letzten Jahr gipfelte in den Sprengungen der Briefkästen beider Büchereien in den Weihnachtferien durch Silvesterknaller.
 
Das Jahr 2021 brachte einige Änderungen mit sich. So begann es nicht nur mit einer 10-wöchigen Schließzeit, in der ein Abholservice angeboten wurde und das Vorlesen digital über das Internet erfolgte.
 
Auch personell gab es eine Veränderung in den Büchereien. Ende Februar 2021 wurde die Leiterin der Bücherei Hausen Heide Ottenroth nach über 25 Jahren bei der Stadt in den Ruhestand verabschiedet. Diplom-Bibliothekarin Christina Hellemann, langjährige Leiterin der Bücherei in Obertshausen, übernimmt nun die Gesamtleitung beider Stadtbüchereien. Damit wachsen die beiden Zweigstellen noch mehr zusammen. So ist z.B. geplant, die Aufstellung der Medien aneinander anzugleichen, damit Nutzer beider Büchereien sich besser zurechtfinden. Zunächst muss sich Frau Hellemann aber mit den Gegebenheiten im Stadtteil Hausen vertraut machen.
 
Seit dem 15. März 21 haben die Stadtbüchereien wieder unter allen Vorsichtsmaßnahmen und Hygienebedingungen geöffnet. Im 15-Minuten-Rhythmus können telefonisch Termine vereinbart werden um die Büchereien zu besuchen und sich mit Lesestoff oder anderen Medien zu versorgen.
 
Die Bücherei Obertshausen ist unter (06104) 703-4301 und die Bücherei Hausen unter 703-4302 zu erreichen. Gerne können dort auch Bücher zur Abholung vorbestellt werden.