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Gibt es eine Chance für neue ehrenamtliche Lebensmittelausgabe?

Die Nachricht kam überraschend: Die Lebensmittelausgabe Oase in Obertshausen schließt. Das war dieser Tage auch der Tageszeitung zu vernehmen. Den Magistrat hatte die mündliche Meldung seitens der Oase kurz zuvor erreicht. Die privat organisierte Lebensmittelausgabe für Bedürftige wird somit nicht wieder öffnen – zwischenzeitlich hatten die Verantwortlichen aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen.
 
„Mit der Schließung der Lebensmittelausgabe Oase verliert Obertshausen vor allem eine bedeutsame ehrenamtliche Initiative“, sagt Obertshausens Bürgermeister Manuel Friedrich und bedauert das Aus. „15 Jahre lang hat die Oase ganz großartige Arbeit geleistet.“ Fachdienstleiter Daniel Kettler von der städtischen Servicestelle weist dabei auch auf die wichtige Bedeutung der kirchlichen Initiative hin: „Die Oase war immer mehr als nur eine Lebensmittelausgabe. Für zahlreiche Bedürftige war sie eine wichtige Anlaufstelle, aber gleichzeitig auch ein Treffpunkt zum sozialen Austausch.“
 
Ziel der Initiative der katholischen Pfarreien Obertshausen war es, seit der Gründung 2007, mit unnötig weggeworfenen Lebensmitteln Menschen zu helfen. Dafür packten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer über viele Jahre selbstlos mit an. Einmal in der Woche gab das engagierte Team im Pfarrsaal von Herz Jesu Lebensmittel an Bedürftige aus. Doch die Zeiten haben sich geändert, das Helferteam ist älter geworden, die Spenden durch die Supermärkte sind weniger geworden. So mussten einige frische Lebensmittel sogar durch Spenden finanziert und dazugekauft werden. Das ursprüngliche Ziel, das Wegwerfen von Lebensmitteln zu vermeiden und sie stattdessen Bedürftigen zukommen zu lassen, rückte immer mehr in die Ferne. Und dann kam auch noch Corona.
 
Die Entscheidung ist dem Team der Oase nicht leichtgefallen. Dennoch: Sie ist endgültig. Der Magistrat der Stadt Obertshausen ist mit den Verantwortlichen der Oase schnell in Kontakt getreten und hatte sie in dieser Woche zu einer Magistratssitzung eingeladen.
 
„Wir sind durchaus an einer mittel- und langfristigen Lösung für Obertshausen interessiert, wissen aber auch, dass dies aus städtischer Hand nicht zu stemmen ist“, erklärt Erster Stadtrat und Sozialdezernent Michael Möser. „Vielmehr geht es jetzt um die Frage, wie wir eine neue Struktur mit Netzwerkpartnern aufstellen können. Diesen Prozess wollen wir moderieren und begleiten.“
 
„Dazu ist die Stadtverwaltung bereits aktiv geworden und hat verschiedene Akteure von sozialen Hilfsdiensten, Ehrenamtliche und kirchlichen Vertretern in der nächsten Woche eingeladen, um über mögliche zukunftsweisende Lösungen zu sprechen“, berichtet Bürgermeister Friedrich.
 
Menschen in Not können sich währenddessen auch als erste Anlaufstelle unter Telefon: 06104 7036202 an die städtische Servicestelle wenden.
 
„15 Jahre sind eine lange Zeit. Die Lücke, die die Schließung der Oase hinterlässt, wird nicht leicht zu schließen sein. Für den engagierten Einsatz der vielen Helferinnen und Helfer möchte ich noch einmal Danke sagen“, betont Manuel Friedrich. Die Oase hatte für ihren vorbildlichen Einsatz auch den Förderpreis für Bürgerengagement 2008/2009 erhalten, zudem wurde 2017 die Oasen-Initiatorin Hiltrud Roth mit einer Ehrenurkunde geehrt.

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