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Pläne sind alleine durch Spenden aktuell nicht umsetzbar

Auf dem Gelände zwischen der städtischen Sporthalle an der Rodaustraße und der Schubertstraße könnte der Skate- und Jugendpark entstehen. 
Foto: privat
Auf dem Gelände zwischen der städtischen Sporthalle an der Rodaustraße und der Schubertstraße könnte der Skate- und Jugendpark entstehen.
Foto: privat

In der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 15. Februar, wird der Obertshausener Skatepark wieder Thema sein. Die Parlamentarier des Gremiums haben eine Entscheidung zu treffen. Dabei geht es darum, die vom Magistrat für den Nachtragshaushalt geplante Erhöhung der Haushaltsmittel für den Skate- und Jugendpark auf insgesamt 1.850.000,00 Euro mit einem sogenannten Sperrvermerk zu versehen. Das bedeutet: Das zusätzlich erforderliche Geld darf erst nach Aufhebung des Sperrmerks und mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung ausgegeben werden. Über die tatsächliche Höhe des auszugebenden Betrags und die Art des Skateparks könnten dann noch weitere Beschlüsse zu einem späteren Zeitpunkt im Jahresverlauf getroffen werden. Doch das Thema Skatepark hat in Obertshausen eine langjährige Historie.
 
Im April 2010 wurde von der Stadtverordnetenversammlung ein Prüfungsantrag zur Errichtung eines Skateparks gestellt. Als Ort stellte sich dabei das Gelände zwischen der städtischen Sporthalle an der Rodaustraße und der Schubertstraße heraus. Mit einer großen Nutzer- und Jugendbeteiligung und einem Interessenbekundungsverfahren wurde das Thema Neubau eines Skateparks aufgegriffen. Aufgrund der angespannten Haushaltslage wurde die Maßnahme mit Beschluss des Magistrats 2013 ersatzlos gestrichen. Im Sommer 2013 musste sogar der damalige Park komplett geschlossen und die Skate- und Spielelemente abgebaut werden. Der Platz liegt seitdem bis auf ein Bolzplatz brach.
 
Etwas Neues und Tolles für Kinder und Jugendliche in der Stadt zu realisieren, hatte sich Bürgermeister Manuel Friedrich zusammen mit Ersten Stadtrat Michael Möser und dem Magistrat auf die Fahne geschrieben und schließt damit an die vergangenen Pläne an. Der Wunsch nach einem Skatepark ist weiterhin bei Kindern und Jugendlichen groß. Mit den Beschlüssen der Gremien, Ende März 2022, wurde beschlossen, mit den Planungen für den (Um-)Bau eines „Skate- und Jugendparks“ auf einem Teil des Geländes zwischen der städtischen Sporthalle an der Rodaustraße und der Schubertstraße zu beginnen. Aufgrund weiterhin klammer Haushaltskassen sollte die Maßnahme zu 100 Prozent durch Spendengelder finanziert werden.
 
Über die Ansprache von Stiftungen, Unternehmen und auch Privatleuten kam dabei bereits eine stolze Summe zusammen. Die Einzahlungen sind auf dem städtischen Konto verbucht: Dies sind Spenden in Höhe von 286.084,57 Euro. Die Planungen für den Skate- und Jugendpark konnten in die nächste Planungsstufe gehen.
 
Für die Fachplanung des Skateparks wurde das Planungsbüro DSGN Concepts beauftragt. Diese präsentierten die verantwortlichen Planer im Juni 2023 – gemeinsam mit Kostenschätzungen und Maßnahmen - im Magistrat sowie in den Ausschüssen. Auch in einer Nachbesprechung waren die Ergebnisse des Planungsbüros im Umwelt-, Verkehr- und Bauausschuss im September 2023 Thema und der Fachplaner stand ein zweites Mal für Fragen zur Verfügung. „Die Diskussionen im Magistrat und in den Ausschüssen verliefen jeweils ergebnisoffen und es wurden seither keine weiteren Beschlüsse gefasst“, fasst der Rathaus-Chef zusammen.
 
Zur Projektumsetzung gehören auch sogenannte planungsrechtliche Anforderungen, die es zu erfüllen gilt. Diese beziehen sich auf die Bereiche Naturschutz, Artenschutz, Entwässerung und Emissionen. Im Fall des Skate-und Jugendparks gab es für den Standort Rodaustraße/Schubertstraße bei der Prüfung grünes Licht für Naturschutz (es sind keine Kompensationsmaßnahmen notwendig), Artenschutz und Entwässerung (ökologisches Entwässerungskonzept wurde ausgewählt) grünes Licht. Doch die Ernüchterung für die Planungen kam durch die Ergebnisse eines Lärmgutachtens. Die erforderlichen Maßnahmen verursachen zusätzliche Kosten. Somit wird ein rein spendenfinanzierter Park wird an diesem Standort nicht mehr möglich sein.
 
Aufgrund der Emmissionsvorgaben bezüglich des Lärms wurden vier Varianten der Umsetzung in die nähere Auswahl gebracht und skizziert. Geeignete Maßnahmen, um die Emmissionsvorgaben einzuhalten, wäre durch die Reduzierung der Nutzungszeiten, durch die Reduzierung der Skate-Elemente oder die Errichtung einer Lärmschutzwand möglich. Die Varianten zeigen Möglichkeiten auf, die sich auf unterschiedliche Lärmschutzwände mit und ohne Nutzungseinschränkung, eine Skatehalle oder einen neuen Standort beziehen.
 
Konkret bedeutet das:
Variante 1: Lärmschutzwände mit vier Metern Höhe mit Nutzungseinschränkungen (circa 150.000 bis 250.000 Euro Mehrkosten)
Variante 2: Lärmschutzwände mit 6 bis 10 Metern Höhe ohne Nutzungseinschränkungen (circa 400.000 bis 500.000 Euro Mehrkosten)
Variante 3: (Skatehalle) eine weitere Wand sowie Dach (circa 1.500.000 Euro Mehrkosten)
Variante 4: neuer Standort
 
Dabei könnten die Lärmschutzwände auch als Spielmöglichkeiten (beispielsweise als Kletterwand) eingesetzt und damit in das Geschehen des Skate- und Jugendparks integriert werden.
 
Und so gehen die Fachleute in den einzelnen Varianten nicht mehr nur von circa 350.000 Euro (in der ursprünglichen Planung) für einen Skatepark mit 1.000 Quadratmeter Grundfläche, sondern von Mehrkosten für den Standort Rodaustraße/Schubertstraße von zusätzlich circa 150.000 bis 1.500.000 Euro aus. Bei der vierten Variante (neuer Standort) ist mit einer für eine Vorprüfung des Standorts und Einholung aller erforderlichen Gutachten mit Mehrkosten von circa 50.000 Euro zu rechnen. Wobei die tatsächlichen Mehrkosten in diesem Fall je nach Standort von den Ergebnissen der Gutachten abhängig ist.
 
„Daher haben wir aktuell von weiteren Spendenaufrufen und einer Akquise Abstand genommen, da die ersten Planungsergebnisse vorliegen, aber es derzeit keine weiteren Beschlüsse gibt“, erklärt Bürgermeister Manuel Friedrich. Bei Wiederaufnahme eines erneuten Spendenaufrufs wäre eine Zielsumme von insgesamt 350.000 bis 500.000 Euro durchaus realistisch. „Doch um das Projekt weiter voranzutreiben, müssen Planungen konkretisiert und von der Stadtverordnetenversammlung schlussendlich beschlossen werden.“
 
„Wir hoffen auf eine Zustimmung zum finanziellen Rahmen bezüglich des Nachtragshaushalt, um im nächsten Schritt dann die Beschlüsse zu den nächsten Schritten konkretisieren zu können“, sagt Bürgermeister Manuel Friedrich.

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