Stadt Obertshausen

Baron:
 
Helau Ihr Leut - jetzt ist es endlich wieder soweit,
Ihr wisst schon die Stadt und  s´drumrum wird vom Winter befreit.
Uns kann sowieso nichts mehr stoppe -
kein Schnee, kein Regen und kein Winter von obbe.
Den Umzug hierher im vertrauten Lauf,
den hält  weder Stau noch Glatteis heut auf.
Und da aller guten Dinge sind bekanntlich ja drei:
so gebt Ihr Politiker die Kasse  uns freiwillig frei !
 

Bürgermeister:
 
Ihr schon wieder - ich glaub es ja nicht,
diesmal geh ich härter mit euch ins Gericht.
Zum dritten Mal versucht Ihr hier die gleiche Nummer,
reißt uns arme Beamte aus verdientem Schlummer.
Was habt Ihr denn vor mit unserer nur durch uns so schönen Stadt,
ich hoffe, ihr macht nicht unseren ausgefeilten Finanzplan platt ?
Eure  Vorgänger, die habbe hier auch allerhand versproche,
und dann habe se in der Kampagne net nur die Verspreche gebroche !

Baron:
 
Jetzt mache mal langsam, Edler von Grünem Geblüt,
meine Comtesse und ich sind aus bestem Gestüt.
Was hast Du net schon alles gesagt und dann schnell vergesse -
mal Dein Amt an „Cafe“ und „Schwimmteich“ gemesse.
Wir sind die Rettung, jetzt kapiers:
sie recycelts und ich repariers !
 
 
Bürgermeister:
 
Jetzt fang doch nicht wieder mit dem Café an,
da sind doch schon die Besten der Besten dran.
Ok – ja, des sollte längst schon fertig und eröffnet sein,
aber wenn Ihr brav seid, lad ich Euch auf ein Käffchen ein !
 
Es ist halt kein Geld da, das hab ich Euren Vorgängern auch schon erzählt,
und ich bin nicht der Zwegert, sondern nur als Bürgermeister gewählt.
Ach - und den Teich, den wolltet Ihr doch selber errichten -
Ihr erzählt doch auch nur fürs Publikum so schöne Geschichten !
Meine Verwaltung und der Stadtrat, na ja - der nur in Teile -
wir verteidigen unsere Stadt, bis zur letzten Meile !
 
 
Baron:
 
So ist es - da sind die Schwarze Dir ja schon flüchtig,
sitzen locker im Wingert und bechern wohl tüchtig.
Jetzt mach halt nicht so ein Stress,
die Stadtkasse braucht meine Comtesse.
Wir verlangen ja schließlich gar nicht so viel,
aber herrschen tun wir nun, mit richtig viel Stil.
Wir sorgen für Lachen und Freude im Ort,
und bis Aschermittwoch sind auch Deine Sorgen fort !
 
Wir kümmern uns auf der Autobahn um den blöden Stau,
machen alle Wege frei mit lautem HELAU,
sicher ist da auch was für Dich dabei.
Vielleicht bauen wir Dir einen Radweg an die A3.
Jetzt komm - Chef der Akten -  sehe es bitte jetzt ein
und lass uns endlich ins Stadtschloss hinein !
 
 
Bürgermeister:
 
Also - das Argument mit dem Radweg an der A3,
ja - da sind bestimmt  unsere  Bürger auch gerne dabei.
Und auch im Ort kein Stau mehr, nicht mal beim Hit an der Kasse -
also - wenn ihr das schafft,  könnte mer euch wirklich ins Rathaus reinlasse !
 
Nur eins - das muss ich wirklich verwehren,
das würd mir die Arbeit ehrlich erschweren:
Ihr wollt Euch doch nicht meine Stadtkasse einverleiben ?
Die muss nämlich in meinen fähigen Händen verbleiben !
Ich habe die gepflegt und so schön geschont -
das hat sich dies Jahr auch wirklich gelohnt.
Die Kasse bleibt bei mir,  da lass ich kein‘ ran,
dafür ist einzig der Bürgermeister der richtige Mann !
 
 
Baron:
 
Ach komm, jetzt stell dich doch nicht so an,
Mimimi und blabla: „da lass ich kein ran„.
Was soll schon passieren? Selbst wenn wir alles verprassen,
es füllt sich doch wieder aus hessischen (Landes)-Kassen.
Und was soll mit der Masse an Geld denn so passieren? Mach kein Tamtam,
das reicht an der Tanke gerade mal für‘s Teddy Tex Waschprogramm.
Also gib sie uns endlich, Deine unbeschreibliche Macht,
zumindest bis zum Ende der Obertshäuser Fassenacht !
 
 
Comtesse:
 
So ihr Männer, jetzt is Schluss! Jetzt red´ ich,
und muss Euch mal sagen: So geht das hier nich‘.
Dieses Ringen und Rangeln mit Brustmuskelspiel,
das wird mir zu bunt jetzt, für mei Nerve zu viel.
 
Ich sach Euch mal eins: die wahre Regierung, des sin‘ Euer Fraue,
des is keine Frage, da müsste ihr uns mal vertraue
Die Stadtkass ist sicher in weibliche Hände,
so sicher wie einst vom Blüm Euer Rente.
 
Und wenn da was fortkommt vom  Geld Eurer Rente,
so liegt des sicher auch an unsere weibliche Talente.
Wer e schöne Frau will, der muss investieren,
da darf man sich net wegen ner Stadtkass so zieren !
 
 
Bürgermeister:
 
Ich glaube, bei solchen Argumenten muss ich mich geschlagen geben
und Euch den Weg ins Rathaus ebnen.
Ich hoffe, nach Aschermittwoch ist kein Stau mehr auf der A3
und die Straßen im Ort sind endlich auch frei.
 
Hier habt Ihr den Schlüssel der Stadt,  ich gebe ihn euch gerne
und lehn mich zurück und betrachte, was ihr macht, aus der Ferne.
Ich gebe die Verantwortung ab und ruh mich jetzt aus.
Meine Damen und Herren - tschüss, ich geh nach Haus.
 
 
Baron & Comtesse:
 
Ihr habt es alle gehört: es ist an der Zeit,
das Rathaus zu stürmen mit Helau und Heiterkeit.
Ihr Narren der Welt stürmt nun die Stufen empor -
mit Musik und Gebrüll holen wir die Stadtkasse hervor.