Mit einem Statement des Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat alles angefangen. Der kommunale Spitzenverband hat sich für eine Neuregelung der Autokennzeichen in Deutschland ausgesprochen, damit auch kleinere Städte eigene Nummernschilder bekommen können. Diese Entscheidung basiert auf dem Reformkonzept des Heilbronner Tourismusforschers Ralf Bochert, welches vorsieht, dass 320 mittelgroße Städte mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern künftig eigene Ortskennungen für Nummernschilder beantragen können.
Diese Voraussetzungen erfüllt auch Obertshausen. Und so hat sich der Magistrat bereits im Dezember 2024 mit dem Thema erstmals beschäftigt. Und so begrüßt das städtische Gremium die Initiative und spricht sich dabei auch für die Einführung eines eigenen Obertshausener Kfz-Kennzeichens aus. „OBH“ soll es lauten. Aber: Nur unter der Voraussetzung, dass die Einführung nur bei Neuanmeldungen umgesetzt wird und für die Städte keine Kosten - ob eigene oder über die Kreisumlage - entstehen.
Die Initiative ging von Rodgau aus: Unter Federführung des Bürgermeisters Max Breitenbach haben sich einige hessische Kommunen zusammengeschlossen und einen Brief an den Hessischen Verkehrsminister Kaweh Mansoori verfasst. Darin bekräftigten sie nicht nur ihr Interesse, sondern baten auch um eine Anpassung der Fahrzeugzulassungsverordnung. Diese ist nämlich notwendig, um es Mittelstädten zu ermöglich, ein eigenes Kennzeichen zu haben. Nach den Erfahrungen mit den Altkennzeichen würde bei den Zulassungsbehörden kein zusätzlicher Aufwand entstehen, ist dem Schreiben von Ende Juni 2025 zu entnehmen.
Ziel sei es, die regionale Identität der Kommunen zu stärken und das Stadtmarketing zu fördern. Gleichzeitig würden die Orte durch ein kommunales Kennzeichen sichtbarer werden. Im Kreis Offenbach wären dies nach jetzigem Stand neun Städte: Rodgau (ROG), Rödermark (RÖD), Seligenstadt (SGS), Dietzenbach (DIE), Mühlheim (MÜM), Obertshausen (OBH), Dreieich (DR), Langen (LGN) und Neu-Isenburg (NIS).
Der Magistrat der Stadt Obertshausen sieht in einem eigenen Kfz-Kennzeichen nicht nur ein technisches Element, sondern ein Symbol der Identität und Zugehörigkeit. Autokennzeichen sind ein einfaches, aber effektives Mittel, um eine Region bekannter zu machen. „Dem Magistrat ist es wichtig, dass niemand zu einem Wechsel gezwungen wird“, betont Bürgermeister Manuel Friedrich, falls sich der Wunsch nach einem Obertshausen-Kennzeichen eines Tages erfüllen lässt. „Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt sollen dann die freie Wahl haben, ob sie lieber die neue Ortskennung oder das bewährte OF haben wollen“, sagt Manuel Friedrich als Sprecher des zwölfköpfigen Magistrats.
Der Wunsch nach der Möglichkeit eines eigenen Kfz-Kennzeichens ist in Obertshausen und anderen Kommunen des Kreises vorhanden, der Brief wurde versandt – bleibt abzuwarten, wann es dazu eine Rückmeldung geben wird.