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Mehr Sicherheit und Lebensqualität durch klare Regeln

Auf dem Podium haben (von links) Thomas Ernst von der Firma mociety consult GmbH, der stellvertretende Fachbereichsleiter Markus Albert, Bürgermeister Manuel Friedrich, Erster Stadtrat Michael Möser und Sachgebietsleiter Jan Scherg Platz genommen. 
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Auf dem Podium haben (von links) Thomas Ernst von der Firma mociety consult GmbH, der stellvertretende Fachbereichsleiter Markus Albert, Bürgermeister Manuel Friedrich, Erster Stadtrat Michael Möser und Sachgebietsleiter Jan Scherg Platz genommen.
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen

Das Thema Parken beschäftigt viele Städte und Gemeinden – so auch Obertshausen. Vor allem das Abstellen von Fahrzeugen auf Gehwegen sorgt regelmäßig für Konflikte. Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, sind dadurch häufig gezwungen, auf die Fahrbahn auszuweichen. Die Stadt reagiert mit einem Parkraumkonzept, welches für mehr Sicherheit, Ordnung und Lebensqualität sorgen soll. Auf den Prüfstand kam im ersten Schritt der Stadtteil Hausen.
 
Bei einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus erfuhren Bürgerinnen und Bürger schließlich Näheres zur Konzeptentwicklung, den Ergebnissen und den daraus resultierenden Entscheidungen. Aus fachlicher Sicht schilderte Konzeptentwickler Thomas Ernst, Geschäftsführer mociety consult GmbH, den Prozess. Auf dem Podium hatten außerdem neben Bürgermeister Manuel Friedrich, Erstem Stadtrat Michael Möser auch der stellvertretende Fachbereichsleiter Markus Albert (Bürger, Ordnung und Verkehr) sowie Sachgebietsleiter Jan Scherg (Stadtpolizei) Platz genommen. Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte Silvia Acemi, der ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte Rolf Herberg und Stadtbrandinspektor Thorsten Manus ergänzten Erfahrungsberichte.
 
Früher sei die Feuerwehr mit kleineren Fahrzeugen unterwegs gewesen, heute seien die Fahrzeuge einfach größer. Freie Fahrt ist bei der gegebenen Parksituation nicht immer gegeben. „Wir finden einen Weg, aber dann fehlt uns die Zeit“, sagt Thorsten Manus. „Aus Feuerwehrsicht sind wir froh, dass was getan wird.“
 
Dass das Gehwegparken nicht nur ein alltägliches Problem ist, sondern auch die Sicherheit gefährdet und die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum massiv einschränkt, machten die Beiträge von Silvia Acemi und Rolf Herberg deutlich. „Parke nicht auf unseren Wegen“ – zitierte der ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte einen Slogan, der zu mehr Disziplin im Verkehr aufruft. Denn: Wenn das Parken auf dem Gehweg nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist es verboten.
 
Stehen Fahrzeuge teilweise oder komplett auf Fuß- und Radwegen oder Fußgängerüberwegen, dann ist ein Passieren dort nicht mehr gefahrlos möglich. „Gehwege sind keine Stellplätze“, sagte Silvia Acemi. Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte sitzt im Rollstuhl und ist damit selbst betroffen. Einfach so die Straßenseite wechseln oder sich eng vorbeidrücken, ist bei ihr ausgeschlossen. Gleichzeitig zählt sie weitere Betroffene auf: Menschen mit Rollatoren, mit Kinderwagen oder im Rollstuhl.
 
Der öffentliche Verkehrsraum steht allen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung – nicht nur den Autos. Und genau diesen Verkehrsraum gäbe es nur einmal, betont Thomas Ernst. Ziel ist es, eine gerechte Balance zwischen den unterschiedlichen Ansprüchen im Straßenraum zu erreichen. Während Anwohnerinnen und Anwohner auf Parkmöglichkeiten angewiesen sind, muss gleichzeitig der Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmenden an erster Stelle stehen.
 
In seiner Präsentation ging Thomas Ernst auf einige Beispiele ein. „Etwa 3.900 Parkstände gibt es in Hausen, 79 Prozent davon sind unbewirtschaftet und ohne Begrenzung“, berichtet Thomas Ernst. In der Analyse wurden auch die Behindertenstellplätze und Ladestationen für E-Mobilität betrachtet. Zur Konzepterstellung wurden im September 2023 auch die Kennzeichen der parkenden Fahrzeuge erfasst – um die Standdauer der Fahrzeuge zu dokumentieren. Wo ist in Hausen der die Auslastung zu welcher Zeit besonders hoch? Dies wurde für acht Parkregionen analysiert. Insgesamt würde die Auslastung für Hausen bei 70 Prozent liegen – erfahrungsgemäß wird eine Auslastung ab 80 Prozent als Parkdruck empfunden. Das bedeutet, dass von zehn Parkplätzen nur zwei frei sind.
 
Besonderes Augenmerk legt das Parkraumkonzept auf das „Gehwegparken“. Dies ist nur in wenigen Straßen ausgewiesen, in vielen Straßen findet es einfach statt. Anhand des Beispiels „Albert-Schweitzer-Straße“ wurde der Sachverhalt deutlich. Die verbleibende Gehwegbreite wird zu eng, die Straße für den Durchgangsverkehrs aber auch, so dass es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt.
 
„Es wird kein Weg daran vorbeiführen, dass wir ans Gehwegparken ranmüssen“, betont Bürgermeister Manuel Friedrich. So lautet die Empfehlung aus dem Konzept: Gehwege freiräumen und einseitiges Parken vorgeben. Im konkreten Beispiel bedeutet dies, das von 71 - nicht entsprechend der Verkehrsregeln geparkten Fahrzeugen - künftig etwa 38 Fahrzeuge ordentlich Platz finden werden. Angeordnet werden die Parkplätze alternierend, also abwechselnd einseitig.
 
Eine Lösung scheint auch in der anschließenden Frage-Antwort-Runde auf der Hand zu liegen: Stellplätze auf den privaten Grundstücken wie in Garagen oder Hofeinfahrt nutzen!
 
Auch die Fröbelstraße, Jakob-Wolf-Straße und das Parken in den Samerwiesen wurden in der Präsentation genauer betrachtet. Und das Parkraumkonzept beinhaltet auch gleich konkrete Maßnahmen wie die Neuordnung von Parken im Straßenraum. Abschnittsweise will die Stadt Obertshausen diese umsetzen und orientiert sich dabei an Prioritäten. So sind die Robert-Stolz-Straße, die Pfarrer-Schwahn-Straße/Rhönstraße/Kettelerstraße sowie die Frankfurter Straße mit Priorität eins versehen. Gefolgt von der Taunusstraße sowie weiteren Punkten, bei denen Handlungsbedarf auch aufgrund von Aufstellflächen für Einsatzfahrzeuge besteht. Für die Umsetzung der Maßnahmen sind jedoch personelle und finanzielle Ressourcen notwendig. „Es wird nicht alles auf einmal kommen, sondern sukzessive“, betont Manuel Friedrich. Die Markierungsarbeiten könnten dann witterungsabhängig im kommenden Frühjahr durchgeführt werden.
 
Die Präsentation kann auch im Internet unter www.obertshausen.de beim Punkt „Aktuelles“, „Verkehrsmeldungen“ und „Parkraumkonzept“ eingesehen werden.

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