Die "Bücherei" ist in der Kita Vogelsbergstraße eine beliebte Anlaufstelle. Dort begrüßten jüngst Kita-Leiterin Sabine Mauser-Dilsiz (Zweite von rechts) und Nina Huber-Haftmann die Rathaus-Spitze. Bürgermeister Manuel Friedrich (rechts) und Erster Stadtrat Michael Möser gratulierten zu erneuten Auszeichnung mit dem Titel "Buch-Kita".
Foto: Christina Schäfer/Stadt Obertshausen
Da war die Freude groß: Zum dritten Mal wurde die städtische Kita Vogelsbergstraße in Obertshausen mit dem Gütesiegel „Buch-Kita“ ausgezeichnet. Die feierliche Verleihung fand im Rahmen der Frankfurter Buchmesse statt – dem größten internationalen Treffpunkt für Literatur und Lesekultur. Jüngst berichteten Kita-Leiterin Sabine Mauser-Dilsiz und Nina Huber-Haftmann bei einem Vor-Ort-Termin Bürgermeister Manuel Friedrich und Erstem Stadtrat Michael Möser von der dritten Zertifizierung für die städtische Kita.
„Das diesjährige Rahmenprogramm der Verleihung auf der Buchmesse war ausgesprochen inspirierend“, sagt Nina Huber-Haftmann, zusätzliche Fachkraft in der Sprach-Kita. „Die bekannte Kinderbuchillustratorin Susanne Straßer, die mit ihren humorvollen und liebevoll gestalteten Bilderbüchern immer wieder auch unsere Kita-Kinder begeistert, sorgte für eine besondere Atmosphäre und ermöglichte Einblicke in ihre kreative Arbeit als Illustratorin.“
Das Gütesiegel „Buch-Kita“ wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und des Deutschen Bibliotheksverband vergeben. Dieses Jahr wurden 84 Kitas aus 290 Bewerbern aus dem gesamten Bundesgebiet für ihr Engagement geehrt. Die Obertshausener Kita Vogelsbergstraße ist dabei eine von sieben Buch-Kitas hessenweit. Mit der erneuten Re-Zertifizierung zeigt die Kita Vogelsbergstraße, dass die Sprach- und Leseförderung in der täglichen Arbeit fest verankert ist.
Mit diesem besonderen Gütesiegel werden Kindertagesstätten geehrt, in denen frühe kindliche Erfahrungen rund ums Erzählen und Lesen ein Schwerpunkt des pädagogischen Konzepts sind. Buch-Kitas legen Wert auf regelmäßiges Vorlesen, einen vielseitigen Umgang mit Büchern, eine altersgerechte Medienbildung und bringen Kinder mit verschiedenen Leseorten wie Buchhandlungen und Bibliotheken in Kontakt. All diese Punkte treffen auf die Einrichtung an der Vogelsbergstraße zu.
Die Kita, eine Sprach-Kita in Trägerschaft der Stadt Obertshausen, hat Bücher, Geschichten und sprachfördernde Aktivitäten fest in den pädagogischen Alltag integriert. „Nicht nur im Bildungsraum ,Bücherei‘, sondern im ganzen Haus entstehen vielfältige Aktionen rund ums Buch“, erklärt Kita-Leiterin Sabine Mauser-Dilsiz. Insgesamt sei die Bücherei ein total wichtiger Ort in der Einrichtung. Dort finden die Kinder Ruhe, um zuzuhören, um Sprache wahrzunehmen und können sich der abwechslungsreichen Welt der Bücher widmen. „Die Bücherei ist ein Dreh- und Angelpunkt und hat eine besondere Bedeutung in unserer Kita-Konzeption.“ Die Einrichtung arbeitet im offenen Konzept.
Nina Huber-Haftmann, ausgebildete Heil- und Sonderpädagogin, ist zum einen als Fachkraft Sprach-Kita tätig, zum anderen hat sie sich dem Thema Bücher und Lesen in der Einrichtung verschrieben. Und so hat Nina Huber-Haftmann auch die erneute Bewerbung für den Titel Buchkita eingereicht. Dafür dokumentierte sie detailliert die Aktionen rund ums Lesen in der Einrichtung – und wo diese alle stattfinden. „Die Kinder nutzen das Bücheratelier, um sich fantasievoll und kreativ mit Geschichten und Büchern zu beschäftigen. Regelmäßige Besuche zum Klingspor Museum in Offenbach, ein Museum für Buch- und Schriftkunst, erweitern das Angebot durch Workshops für die Kinder“, berichtet Nina Huber-Haftmann.
Von Vorlesestunden über das Erzähltheater Kamishibai bis hin zu hochgefüllten Kisten mit Requisiten zu Büchern. Mit Letzterem können die Jungen und Mädchen dann die Geschichten aus den Büchern nachspielen. Das Repertoire, um mit Sprache und Büchern in Berührung zu kommen, ist groß. So fördert zum Beispiel auch Lesebär „Sami“ die Lesefreude.
Die Auswahl in der kitaeigenen Bücherei ist enorm – mal lustig, mal spannend, mal informativ. „Jungs greifen zum Beispiel öfter zu den Sachbüchern“, berichtet Nina Huber-Haftmann. Auch zahlreiche mehrsprachige Bücher oder Wimmelbücher sind in den Regalen zu finden. Insgesamt mehr als 1.000 Bücher seien es wohl schon, schätzt die Fachkraft. Und wie wichtig das Lesen ist, zeigen auch neuste Studien: Tägliches Lesen bringt auch Vorteile in der Schule.
„Wir freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung“, sagt Sabine Mauser-Dilsiz. „Als Sprach-Kita ist es uns ein besonderes Anliegen, Sprache in all ihren Facetten erlebbar zu machen. Bücher sind dabei ein Schlüssel, um Kinder für Kommunikation; Fantasie und gemeinsames Lernen zu begeistern.“
Begeistert zeigen sich auch Bürgermeister Manuel Friedrich und Erster Stadtrat Michael Möser. „Danke für dieses tolle Engagement“, betont der Rathaus-Chef und richtet seine Worte an Sabine Mauser-Dilsiz und Nina Huber-Haftmann. „Hier sieht man, wie vielfältig Sprache und Bücher sein können und wie vielfältig sich das auch im Kitaalltag integrieren lässt“, sagt Erster Stadtrat Michael Möser.