Als "Kümmerer im besten Sinne" hat Luis Gálvez Roque (Zweiter von rechts) beim diesjährigen Ehrungsabend die Obertshausen-Medaille überreicht bekommen. Es gratulierten Bürgermeister Manuel Friedrich (rechts), Stadtverordnetenvorsteher Anthony Giordano (links) und Erster Stadtrat Michael Möser.
Foto: Stadt Obertshausen
Gleich zweimal wurde beim diesjährigen Ehrungsabend die Obertshausen-Medaille – als höchste Auszeichnung der Stadt vor der Ehrenbürgerschaft - im festlich geschmückten großen Saal des Bürgerhauses an der Tempelhofer Straße verliehen.
„Luis Gálvez Roque ist langjähriges Mitglied der Stadtverordnetenversammlung für die CDU, seit 2016 ehrenamtlicher Stadtrat im Magistrat, war acht Jahre Vorsitzender des Ausländerbeirats, leitete 13 Jahre den Vereinsring und sogar 14 Jahre den Sport-, Jugend- und Kulturausschuss. Außerdem war er bereits 1981 Mitbegründer des spanischen Elternvereins“, sagte Bürgermeister Manuel Friedrich. Im Wechsel mit Stadtverordnetenvorsteher Anthony Giordano hob der Rathaus-Chef die Verdienste des Geehrten hervor. Anthony Giordano erwähnte, dass Luis Gálvez für sein ehrenamtliches Engagement 1996 mit der Verdienstmedaille der Stadt Obertshausen, 2000 mit dem Landesehrenbrief des Landes Hessen, 2005 mit der Verdienstmedaille in Silber und 2009 in Gold sowie mit der Verleihung der Ehrenbezeichnung „Stadtältester“ bereits mehrfach ausgezeichnet worden war. Zudem bescheinigte er dem in der spanischen Pilgerstadt Caravaca de La Cruz geborenen und mit vier Jahren nach Obertshausen gekommenen Luis Galvez, stets „präsent, hilfsbereit und engagiert“ zu sein. Zudem habe sich Luis Gálvez immer eingebracht, ob als Fußballspieler beim FC Teutonia Hausen, als Jugendvertreter oder auch als Betriebsrat.
„Seit 50 Jahren ist Luis Gálvez als Sänger im 1. Tenor der Sängervereinigung aktiv und bereichert mit seiner Stimme - samt seines spanischen Temperaments - darüber hinaus regelmäßig Feiern und Reisen“, verriet Manuel Friedrich und attestierte ihm, ein „Kümmerer im besten Sinne“ zu sein. Gemeinsam mit den Pfarreien und Vereinen habe er die Kerb erfolgreich neu belebt und den Anspruch verwirklicht, die kirchlichen Wurzeln der Feier zu betonen. Sein Herzensprojekt der jährlichen Pilgerreise in seine Geburtsstadt startete 2012 und hat seitdem viele Reisende beeindruckt.
„All diese Bemühungen führten im vergangenen Jahr zu dem Stadtverordnetenbeschluss, zwischen Caravaca und Obertshausen eine Städtefreundschaft zu schließen“, sagte Anthony Giordano und schloss: „Luis Gálvez glänzt durch seine ruhige Art, seine hohe Verbindlichkeit und bei Bedarf auch absolute Vertraulichkeit. Zudem ist er mit seiner spanischen Lockerheit stets ein Quell der guten Laune.“
Luis Gálvez hob in seiner Dankesrede hervor, dass Obertshausen nicht zuletzt durch seine vielen Vereine und ehrenamtlich Aktiven eine besondere Stadt sei. Eine im Alter von fünf Jahren überstandene Blutvergiftung, die er der Kraft des von seinem Vater unters Kopfkissen gelegten Caravaca-Kreuzes zuschreibt, sei die Motivation für sein überdurchschnittliches und selbstloses Engagement für die Allgemeinheit, verriet Luis Gálvez. Schließlich bedankte er sich bei seinen Unterstützern und seiner Familie.
„Es gibt Menschen, die durch ihr Wirken eine Stadt prägen – nicht laut, nicht aufdringlich, sondern mit Beständigkeit, mit Herz und mit tiefem Verantwortungsgefühl“, eröffnete Jorge Humberto Silva seine Laudatio auf Haci Ahmet Karakus. Ihm wurde ebenfalls die Obertshausen Medaille verliehen. Der Vorsitzende des Ausländerbeirats beschrieb Ahmet Karakus, der 1963 in Kayseri in der Türkei geborenen und 1988 nach Obertshausen kam, als einen „aktiven Gestalter des städtischen Lebens in Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur“. 2001 übernahm Ahmet Karakus den Vorsitz des Ausländerbeirats und zeichnete sich als „echter Brückenbauer zwischen den Kulturen“ aus. Sein Einsatz für die Einrichtung eines islamischen Gräberfeldes auf dem Friedhof am Birkengrund war, nicht zuletzt durch die gedeihliche Zusammenarbeit mit der Stadt, von Erfolg gekrönt. Großes Engagement beweist er in seiner Rolle als ehrenamtlicher Stadtrat im Magistrat, dem er seit April 2006 angehört.
Als Unternehmer hat er den Betrieb „Reifen-Service Karakus“ zu einer überregionale Größe entwickelt und mit dem Bau des „Hotel Hausen“ ein zweites Standbein geschaffen. Idealer Ausgleich seines Wirkens war der Fußball beim 1. FC Anadolu und ist seine Tätigkeit als Schiedsrichter. Sinnbild seiner Verwurzelung in der Stadtgesellschaft sind die Aktivitäten beim FC Kickers Obertshausen, dem Schützenverein St. Hubertus, der Teutonia Hausen, dem Türkisch-Deutschen Verein, dem Türkisch-Islamischen Verein und der Arbeiterwohlfahrt Obertshausen. Auch beim verheerenden Erdbeben 2023 in der Türkei leistete er Hilfe.
„Du bist ein Mensch, der nicht nach Anerkennung, sondern nach Wirkung strebt“, lobte Jorge Humberto Silva den Geehrten und erwähnte die 2014 vergebene Verdienstmedaille in Bronze, den 2015 erhaltenen Ehrenbrief des Landes Hessen, die 2017 verliehene Verdienstmedaille in Silber sowie die anschließend empfangene Medaille in Gold und die Ehrenbezeichnung „Ehrenstadtrat“. „Das Vertrauen und die Wertschätzung meiner Obertshausener Freunde sind mein größter Antrieb“, bedankte sich Ahmet Karakus.
Die Obertshausener Freunde seien sein größter Antrieb, berichtete Ahmet Karakus (Mitte) beim diesjährigen Ehrungsabend. Für sein besonderes und beispielhaftes Engagement wurde er an diesem Abend mit der Obertshausen-Medaille ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Jorge Humberto Silva, Vorsitzender des Ausländerbeirats (Zweiter von links). Die Ehrung nahmen vor Stadtverordnetenvorsteher Anthony Giordano (rechts), Bürgermeister Manuel Friedrich (Zweiter von rechts) und Erster Stadtrat Michael Möser.
Foto: Stadt Obertshausen